Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 242.jpg

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was in der verdeckten Schüßel war; bald dachte sie an dieß, bald an das. Endlich aber trieb sie die Neugier so sehr, daß sie nicht widerstehen konnte und den Deckel nur ein wenig aufhob. Aber in demselben Augenblick sprang auch eine Maus aus der Schüßel und als die Frau sie wieder fangen wollte, da war sie längst in ihrem Loche.

Als nachher der Graf kam und sah, daß die Maus fort war, so sprach er zu dem Manne: „jetzt beklage Dich nicht mehr über die Eva! deine Frau würde es ebenso gemacht haben!“ Und dann behielt er die Leute nicht länger in seinem Schloße, und sie mußten wieder im Walde durch Holzhauen sich ihr Brod verdienen. Bei jedem Hiebe, den der Mann jetzt that, mußte er an das gute Leben auf dem Schloße und an die Fürwitzigkeit seines Weibes denken und sagte deshalb nicht mehr: „ei so beiß!“ sondern: „ei so guck!“ Und wenn er nicht aufgehört hat oder gestorben ist, so kannst Du ihn wohl noch im Walde hauen und klagen hören.


68. Die fünf Handwerksburschen auf Reisen.

Da zogen einstmals fünf Handwerksburschen aus einem Orte zusammen auf die Wanderschaft und hatten sich gegenseitig versprochen, daß sie sich nicht trennen wollten von einander. Wie sie nun schon ein gut Stück Wegs gegangen waren,

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_242.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)