Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 268.jpg

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dem Vogelneste in der Hand nun auch bequem wieder herauskriechen konnte. Das war aber ein Stück Arbeit; ja, das will ich meinen!


77. Die zwei Mädchen und der Engel.

Ein junges Mädchen wollte gern in den Wald, um Erdbeeren zu suchen. Da erlaubte es ihm die Mutter und gab ihm Kraut und Speck mit auf den Weg. Als das Mädchen an’s Thor kam, saß da ein Engel und bat um etwas zu eßen. Da gab ihm das Mädchen sogleich Alles hin, was es von der Mutter bekommen hatte, und gieng vergnügt weiter in den Wald und suchte sich ein Körbchen voll Erdbeeren. Und wie es nun heimgieng und aus dem Walde trat, stand der Engel wieder da und bat um einige Erdbeeren. Die gab ihm das Mädchen gern. Dann sprach der Engel: „wenn Du an’s Thor kommst, so wirst Du eine Schachtel finden; die mußt Du mitnehmen, mußt sie aber ja nicht eher aufmachen, als bis Du daheim bist.“ – Nein, das wollte es auch nicht thun, sagte es, und gieng hin und fand die Schachtel und trug sie flink in das Haus ihrer Mutter und machte sie dann auf: da war sie ganz voll von kostbaren Edelsteinen und von Goldstücken, also, daß das Mädchen auf einmal sehr reich geworden war.

Das hörte ein anderes Mädchen und wollte nun auch

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_268.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)