Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 269.jpg

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in den Wald um Erdbeeren zu suchen, und bekam auch von der Mutter Kraut und Speck mit auf den Weg. Als es nun an das Thor kam, saß da der Engel und bat:

„Gib mir auch ein wenig Kraut und Speck!“

das Mädchen aber antwortete:

„Iß Du en Dreck!“

und gieng weiter und suchte sich im Walde einen ganzen Korb voll Erdbeeren. Und als es aus dem Walde kam, war auch derselbe Engel wieder da und bat:

„Gib mir auch ein paar Erdbeern!“
„Die Erdbeern eß’ ich selber gern,“

sagte das Mädchen und gab ihm auch dießmal nichts und gieng weiter, worauf der Engel ihr nachrief: „Nun so geh nur hin! am Thore wirst Du eine Schachtel finden; die darfst Du mitnehmen, mußt sie aber zu Haus erst aufmachen.“

Ei, wie konnte das Mädchen da laufen bis sie an das Thor kam und die Schachtel fand! Da war sie ganz außer sich vor Freude. Als sie aber nach Haus kam und die Schachtel aufmachte – was war darin? – lauter kleine schwarze Teufelchen.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_269.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)