Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 316.jpg

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70. Der Rathsherr und das Büble. Mündlich aus Brackenheim und Neuffen.

71. Der Tod des Hühnchens. Mündlich aus Tübingen.

72. Der König Auffahrer des Meers. Mündlich aus Bühl. Die goldenen Kreuze, die sonst auf der Stirne stehen, sind Zeichen edler Abkunft. Das Aussetzen der Kinder mahnt an uralte Sagen. Vgl. Mose; Siegfried (Sigurd) nach der Wilkina-Sage. Eine merkwürdige Verwandtschaft hat die Erzählung in 1001 Nacht: von den beiden auf ihre jüngste Schwester neidischen Schwestern. Nacht 426-436 in der Breslauer Uebersetzung. In Wolf’s Hausmärchen: die drei Königskinder, S. 168 ff. stimmen ganz zu der arabischen Erzählung: der Baum mit goldenen Früchten (statt des singenden Baums), der sprechende Vogel und das springende (tanzende) Waßer, das sich als Waßer des Lebens erweist. Zwei Kinder sehen sich um, als sie diese Dinge auf Anreizung der böslichen Großmutter holen wollen und werden in Salzsäulen verwandelt. Der jüngsten Schwester gelingt’s, zugleich erweckt sie mit dem Waßer die Salzsäulen. Im Arabischen steht dafür ein schwarzer Stein. Statt der drei Hunde der schwäbischen Erzählung hat die arabische: einen Hund, eine Katze und ein Stück Holz, die als drei verschiedene Misgeburten angegeben werden. Bei Grimm entspricht Nr. 96: „de drei Vügelkens.“ Vgl. besonders die Anmerkungen dazu. In den Nächten des Strapparola: „die drei Königskinder.“ Nr. 44 in der Uebers. von Schmidt.

73. Die drei Federn des Drachen. Mündlich aus Bühl. Verwandt ist Nr. 79, die Reise zum Vogel Strauß, und bei Grimm Nr. 29, der Teufel mit den drei goldenen Haaren. In Wolf’s deutschen Märchen und Sagen Nr. 28, des Teufels drei Federn; in Wolf’s Hausmärchen: die fünf Fragen S. 184.

74. Der Knabe, der zehn Jahr in der Hölle diente. Mündlich aus Rotenburg a. Neckar. Verwandt ist bei Grimm: des Teufels rußiger Bruder.

75. Der Hahn mit den Goldfedern. Aus Nördlingen.

76. Ein Lügenmärchen. Mündlich.

77. Die zwei Mädchen und der Engel. Mündlich aus Bühl. Verwandt mit dieser dürftigen Erzählung ist die weit reichere bei Grimm Nr. 24, Frau Holle, womit namentlich die in den Anmerkungen mitgetheilten Variationen zu vergleichen sind. Bei Kuhn, norddeutsche Sagen u. s. w. das 9. Märchen. Im Norwegischen bei Asbjörnsen

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_316.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)