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Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]

furstennthumb, vnd die vonn |79 v| Nurnnberg, vnnd ist der kheiner, ich hab irn boden vnnd lanndt gebraucht, mit dem gefanngennen biß ich inn bracht da er hingehort.

Da hett der bischoff vonn Maintz verredt gehabtt, ich wehr sein erster feindt, ich muste auch sein feindt ersterbenn, das enntbott mir sein aigenner haubtman Joß Freundt bey meinem bruder Hannsenn vonn Berlichingen selbs. Aber es trug sich zu, das ich nit ein halb jar seiner churfn. gn. feindt bin gewest, vnnd schickhtt man mir nach, das ich sollt mit mir zum fridenn hanndelnn laßenn, so ein gnedigenn gott hab ich inn dem allem gehabt, vnd ein solchenn mechtigenn furstenn inn so kurtzer zeit dahin gebrachtt, das er meins fridens begert hatt.

Darumb soll sich niemanndt vff sein macht oder hochmutt verlassenn, wellchs ich darumb meldenn thue, das ettliche verlogenn leutt meine mißgönner (sie sein wehr sie wollenn), mich des grauen halbenn, vnnd villeicht inn andern mehr meinen henndelnn, wie hierinn gemellt, ghernn souill ann inenn ist, verunglimpffenn wolltenn, die ich auch zum theill zu recht furgefordertt, vnd sie |80 r| mir vnnder irem sigell solchem rechten außzuwarttenn zugeschribenn. Seindt aber vber dasselbig treuloß vnnd mir zu rechtt fluchtig wordenn, wie ich das khann mit brieff vnd sigell vnd des graffen vonn Waldeckhs hanndtschrifft selbs, vnd mit andernn vertregs brieffenn vnd sigeln darthonn vnd genugsam beweisenn. Vnd es ist auch vber ein halb jar nit, das mir die hanndt vffgestandenn ist, das ich gegenn dem stifft Meintz gehanndellt hab, deßgleichen er gegenn mir auch, vnnd was ich gegenn dem stifft Meintz gehanndlet, das ist alles vnngeuerlich inn einem halbenn jar geschehenn. Darnach so kham ich inn annstanndt, vnd khan nit annderst achtenn, dann gott der allmechtig hab mir inn der kurtzenn zeitt, als einem armen ritterßman vom adell, gluckh vnnd siegh gegebenn, allein das mir grosße treffennliche annschleg, durch liederlich farlessig leutt verhindert vnnd verwarlost wordenn, wie obenn vermeldet. Vnd hab mich inn meiner jugenndt inn große krieg, phedt vnnd veindtschafft eingelassenn, derenn woll funfzehenn sein, die mich selbs ann |80 v| troffenn, die ich auch hinauß gefurt, onne was ich bey kayser vnnd konig, churfursten, fursten vnd hernn gethonn habe, vnnd waß ich auch andernn meinen herrnn, freunden vnd guttenn gesellenn inn irenn selbs aignen sachen gedient, derenn auch woll souill sein, die ich hier innen nit anngezaigt habe. Nun weiß ich khein phedte, gott lob, die ich gehabt, die vber zwey jar gewerdt hatt, ich hab es zu fridenn bracht vnnd

Empfohlene Zitierweise:
Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]. Sigmaringen: Jan Thorbecke, 1981, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Fehd_und_Handlungen_(Berlichingen)_063.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)