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flüsterte jetzt: „Es schleicht jemand draußen umher … Vorsicht!“

Und da legte sich plötzlich von der Seite eine Hand leicht auf meine Schulter … Eine Hand, deren Geruch überaus kennzeichnend war. Nur Coys Finger dufteten so intensiv nach Tabak, nach Nikotin …

Diese Hand zupfte jetzt an meinem Jagdwams …

Zupfte wieder. Ich verstand …

Das weiche feuchte Moos erleichterte mir das lautlose Hinauskriechen. Draußen war’s noch pechfinster … Coy hielt den Zeltvorhang beiseite. Aber die hereinströmende eisige Luft verriet uns. Mit einem Schlage blitzte die Laterne auf. Edith Gordon rief: „Bleiben Sie!!“ Ich wandte den Kopf … Ihre Repetierpistole hatte die Richtung auf meinen Kopf …

Aber Coy war nicht allein. Coy hatte an Zwischenfälle gedacht.

Hinter Edith Gordon öffnete sich ein langer Schnitt im Zeltleinen. Freund Chicos Arm packte die Waffe der Engländerin, und seine Linke riß die Korrespondentin der Times nach hinten über. Dann erschien auch Chubur durch einen zweiten Schnitt auf der Bildfläche. –

Nun, mir liegt nichts daran, hier in diesen Blättern Szenen zu schildern, die jeder sich selbst ausmalen kann. Wir waren vier gegen zwei, und unser Sieg hatte nichts Heldenhaftes an sich. Wichtig war für mich lediglich meiner drei braunen Freunde unerhört brutales Benehmen gegenüber Braanken und der jungen schneidigen Engländerin. Als ich energisch protestierte, daß die beiden gefesselt wurden, fauchte mich Coy zum ersten Male,

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/118&oldid=- (Version vom 1.8.2018)