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seit wir uns kannten, ausgesprochen grob an …: „Hier Araukaner-Sache, Mistre, – nur Araukaner-Sache!! Das merken sich!! Still sein! Wissen, was tun!!“

Ich war zunächst so verblüfft über seinen Ton, daß ich noch halb an einen schlechten Scherz glaubte. Aber Coys dunkle Augen funkelten mich in einer Weise an, daß ich ihn nun ebenso grob anbrüllte: „Bist du verrückt, Coy?!“

Er kam zur Besinnung. Ein verlegenes Lächeln, und er bat kleinlaut:

„Mistre mit hinauskommen … Mistre alles begreifen werden …“

Wir verließen das Zelt.

Coy nahm meine Hand. Die seine war eiskalt.

„Mistre verzeihen … Wir Freunde … Aber hier diese Schlucht … diese Schlucht sein Ort, wo kein Fremder dürfen sein. Wir erst vorhin sehen, daß Abgrund berühmte Araukaner-Schlucht … Nicht fragen, Mistre … Wir Freunde. Mir glauben: sein Schlucht, in der wir haben größtes Heiligtum der großen Araukaner-Nation. Nicht fragen, – Mistre Olaf Karl mir mehr als Vater, Mutter, Frau, Kinder … Nicht fragen …! – Ich lauschen draußen … Ich verstehen englische Sennorita … Sein von Zeitung, wollen spionieren … In Chile viele reden, – über Araukaner-Heiligtum. Denken, raten, nichts wissen! Niemand wissen, Araukanerkrieger an Gallegos-Bucht …!“

Coy befand sich in einer mir völlig unverständlichen Erregung. Seine Worte überstürzten sich, seine Stimme war heiser und schrill … Seinen Gesichtsausdruck konnte ich nicht sehen, konnte ihn mir aber unschwer vorstellen. Es war noch vollkommen

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/119&oldid=- (Version vom 1.8.2018)