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der Schlucht angedeutet, daß diese Schlucht das größte Heiligtum der Araukaner enthielte und daß Braanken und Miß Gordon, so faßte ich jetzt seine Worte auf, gemeinsam dieses mir völlig unbekannte „Heiligtum“ irgendwie ausspionieren oder entweihen wollten.

Diplomat sein heißt reden, was man nicht denkt.

Ich nickte Tuluma zu. „Hier gibt wohl lediglich Coy den Ausschlag, Tuluma. Ich bin Gast der Araukaner. Wenn ich jedoch euch warnen darf, Tuluma: Schont Mastilo! Vergeßt nicht, daß die chilenische Kavallerie euch aufreiben kann. Wenn ihr wollt, werde ich nach Skyring reiten und mit dem dortigen Kommandanten sprechen. Ich werde dafür sorgen, daß Mastilo zur Verantwortung gezogen wird. Nur müßt ihr mir vorher in allem die Wahrheit sagen. Ihr kennt Braanken. Wer ist er?“

Der greise Kapike hob die Schultern.

„Braanken Freund, gewiß … Kurze Zeit erst, El Gento … Das sein so: Ein Thoneca suchen Harz in Wald westlich von Huar-Berg. Kommen Sturm, Kiefer fallen, Krieger liegen wie tot! Aber kommen weiße Sennor Braanken. Reiten wieder weg, sagen Krieger, nicht folgen sollen ihm. Damals Braanken noch Augen haben. Krieger zwei Tage später finden weiter östlich tote Pferd von Braanken, halb von Chapo-Ameisen aufgefressen. Krieger reiten Spur nach. Alles weitere wissen El Gento. Krieger dankbar, holen andere Thoneca, Braanken beschützen … Alles wissen …“

Nun etwas dürftig waren diese Angaben ja. Immerhin genügten sie mir, bis auf die beiden Kisten!

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/132&oldid=- (Version vom 1.8.2018)