Seite:Mein Freund Coy.pdf/146

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Schulter, wand sich Lasso und Bola um den Leib und winkte mir dann zu. „Schnell, Mistre …!“

Gleich darauf jagten unsere beiden Gäule, denen Coy die Zügel verknotet und je ein kurzes Stückchen glimmenden Feuerschwamm unter die Schwänze geklemmt hatte, in wildestem Galopp ein flaches Tal hinab und verschwanden hinter einer Biegung. „Werden allein an Gallegos-Bucht zurückfinden,“ sagte Coy. Dann erkletterte er eine uralte Buche, half mir hinauf, und aus diesem immergrünen Versteck konnten wir in aller Ruhe beobachten, wie sich nachher von dem Tehu-Trupp zehn Reiter abzweigten und ahnungslos der Fährte unserer Gäule folgten, während der alte Tuluma mit seinem weißen Gefangenen und den übrigen Thonecas nach Nordost hin den Ritt fortsetzte.

„Tuluma schlau und falsch,“ meinte Coy und glitt am Stamm abwärts.

Eine Stunde drauf befanden wir uns wieder in der düsteren eisigen Schlucht, in der ich kurze Zeit Edith Gordon, Korrespondentin der Times, auf dem Schoße gehabt hatte.

Die Schlucht war leer. Das kleine Zelt fehlte. Chico und Chubur waren längst mit Braanken und der Miß unterwegs nach der Araukaner-Niederlassung an der Gallegos-Bucht.

Auch jetzt blieb Coy geradezu unheimlich still.

Fragen stellen?!

Es war ja klar, daß Coy, der jetzt dicht am Gletscherbach die Schlucht aufwärts verfolgte, sich die Sache anders überlegt hatte und mich zu dem rätselhaften Heiligtum der Araukaner nehmen wollte. Ich blieb dicht hinter ihm. Von einem Weg oder Pfad war hier natürlich keine Rede. Auf dem schlüpfrigen Boden glitten wir häufig

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/146&oldid=- (Version vom 1.8.2018)