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der Pampas zu transportieren. Chubur führte dann den[1] Tehu-Gaul, auf dem mein armer brauner Freund festgebunden war.

Ich selbst kehrte trotz der schnell zunehmenden Dunkelheit auf den Gletscher zurück, fand hier Edith Gordon auf einem Stein sitzen, den Kopf in die Hand gestützt, in tiefen Gedanken.

Sie schrak leicht zusammen, als ich sie ansprach.

„Helfen Sie mir … Chicos Leiche muß noch weggeschafft werden, und ebenso die Braankens.“

Sie schaute mich wie traumverloren an.

„El Gento, ich bin erschüttert und auch begeistert,“ meinte sie schlicht. „Kann es wohl etwas Wundervolleres geben als dieses Grabmal mitten im Gletscher?! Und jetzt, El Gento, will ich Ihnen auch die volle Wahrheit gestehen: ich war hinter Braanken her, weil ich ahnte, daß er den Weg zu dem sagenumwobenen Königsgrab kannte! Das erklärt alles, El Gento …“

Ich nickte nur.

„Helfen Sie mir …“

Und sie erhob sich.

Das Abendrot am Himmel war bereits schwächer geworden. Die Wärme des Tages wich, und der eisige Odem der Gletscher und Schneefelder fauchte uns grimmig an, als wir nun Chicos Leiche an dem dicken Tau in die Schlucht hinabließen.

Dann holten wir auch den toten Braanken nach oben, nahmen Fackeln mit, löschten die anderen im Eisdome aus, – eine nach der anderen, bis der letzte zuckende Lichtschein den beiden Reitergestalten schreckhafte scheinbare Beweglichkeit verlieh.

Edith Gordon hat das Mausoleum König

  1. Vorlage: denn
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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/173&oldid=- (Version vom 1.8.2018)