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als er noch vor den unheimlichen Glasgefäßen kniete, hinterrücks erschossen worden, hatte vornüberfallend die Gläser umgestürzt, die in Scherben gingen.

„… Ich sah niemand,“ schloß die Gordon ihren knappen Bericht. „Aber ich hörte Pferdegetrappel – dann nichts mehr …“

„Tuluma …“ meinte Chubur. –

Wir haben noch in derselben Nacht Sennor Mastilo oben auf der Condor-Terrasse am Fuße der Steinsäule zusammen mit den Häuptern seiner Kinder unter einem hohen Hügel von Felsstücken bestattet. Und als auch das getan, war der Morgen da, und der Abschied kam – von Edith Gordon, die nordwärts durch die Vorberge bis zur ersten Siedlung reiten wollte. Kurzer Abschied, Händedruck, ein Lächeln auf ihrem kühnen Gesicht, Lächeln des Verzichts, des wehmütigen Scheidens. Ihr wurde das Auseinandergehen nicht leicht, und mir … wurde es leichter ums Herz, als sie mit ihrem tadellosen Pferd, den Lastgaul hinter sich am Lasso, davontrabte und in einem Quertale untertauchte. Leichter ums Herz. Was diese Bekanntschaft betraf. Denn Edith Gordon würde mir als Weib vielleicht noch mehr gegolten haben als meine liebe Jugendgespielin, die … – aber das gehört ja nicht hierher.

Edith war aus meinem Leben gestrichen – für immer. Ich habe sie nie mehr wiedergesehen bisher. Möglich, daß uns das spielerische Schicksal doch noch zusammenführt. Aber Edith Gordon hat meiner in vielem so unausgeglichenen und widerspruchsvollen Persönlichkeit in ihrer Artikelserie in der Times volle Gerechtigkeit widerfahren lassen, hat sich damit in krassem Gegensatz zu jenem

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/182&oldid=- (Version vom 1.8.2018)