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wäre, hätte ich an die lächerlichen Künste eines Dorfzauberers denken können.

Weshalb zerbrach ich mir überhaupt den Kopf, schoß es mir gereizt durchs Hirn …

Wer eine Sniderbüchse und eine Mauserpistole bei sich hat, nimmt es mit allem auf, was hier in der Pampas sich mausig macht.

Ich schritt den Hügel hinab. Aha – der Geist hatte keine Lust, mit mir anzubinden, wich zurück, schwebte vor mir her …

Warte, Bursche …!

Ich begann zu laufen … Und ich kann laufen …

Aber Gespenster sind noch flinker und … niederträchtig …

Mit einem Male war das weiße Phantom verschwunden …

Drei Sprünge noch, und ich … sause in das Nichts hinab … Ein schroffer Abhang, Ufer einer Regenrinne … zum Glück nur fünf Meter etwa. Immerhin, ich zerschlug mir Knie und Hände auf dem harten Lehmboden, und ein Wunder war’s, daß die Büchse dabei nicht zum Teufel ging.

Ich fluche selten. Denn es ist zwecklos. Man ändert auch durch die saftigsten Kraftausdrücke nichts. Mein Gespenst war weg, und ich war der Blamierte. Ich hätte drohen und schießen sollen, ich verdammter Esel! Pardon – nicht fluchen!

Aber eins war mir nun doch gewiß: Hier irgendwo lagerten wandernde Tehuelchen, und der Dorfpope alias Zauberer hatte sich mit mir einen nächtlichen Jucks gemacht. Nun – morgen früh würden Coy und ich die Herrschaften besuchen, und

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/23&oldid=- (Version vom 1.8.2018)