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Sehen konnte ich nichts …

Ich fühlte, hörte …

Um mich her war ein dauerndes Huschen und Rascheln, leises Piepen, schrilles dünnes Pfeifen.

Und Finsternis …

Dann huschte etwas über mein Gesicht. Ich spürte feine Krallen.

Und – einen Biß in die Nasenspitze …

Gleichzeitig einen stechenden Schmerz im linken Ohrläppchen …

Bisher hatte ich mich nicht geregt. Jetzt hob ich den Kopf … Befreite mit einem Ruck den rechten Arm von der Sandlast, wußte noch immer nicht, was um mich her vorging. Der Gedanke an Mäuse kam mir nicht. Ich habe erst später durch Coy über das Mäuseheer Einzelheiten erfahren. Ich dachte an Moschusratten, die ja weit seltener, dafür aber auch frecher sind.

Ein warmes Rieseln an Ohr und Nase sagte mir dann, daß ich an diesen Stellen blutete.

Kaum hielt ich den Kopf wieder still, als auch schon die unsichtbaren kleinen Feinde von neuem angriffen. Eine ganze Anzahl huschte mir über das Gesicht. Wütend packte ich zu, erwischte ein winziges, quiekendes Geschöpf und schleuderte es in das Dunkel zur Seite, hörte es gegen Gestein klatschen …

Da ward ringsum die Hölle lebendig … Da wußte ich: Mäuse – ungezählte!!

Und das trieb mich hoch …

Erst mal auch den linken Arm aus dem Sandbett heraus …

Und dann schaufelte ich … schwitzte, keuchte.

Der Sand rutschte nach …

Immer wieder …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/40&oldid=- (Version vom 1.8.2018)