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Eine entsetzliche Arbeit … Unterbrochen durch die Verteidigungsmaßnahmen gegen die kleinen Bestien, die der Hunger jede Scheu vor dem Menschen, vor der menschlichen Witterung vergessen ließ.

Ja – sie griffen an …

Sie sprangen mir ins Genick, ins Gesicht, bissen sich in meine Haut ein, – eine fiel mir zwischen Lederwams und Hemd am Genick bis in den Rücken. Ich quetschte sie tot. Ich hatte mein Jagdmesser, Coys Geschenk, glücklich aus der Scheide ziehen können … Sofort fiel der Sand wieder nach …

Ich schlug mit dem langen haarscharfen Messer um mich. Coy hat nachher eine Stunde gebraucht, die Scharten wieder herauszuschleifen. Ich fühlte, daß der Felsboden neben mir wie ein beweglicher Samtteppich war – alles Mäuse … Mäuse …

Ich kämpfte im Dunkeln …

Grub, schaufelte im Dunkeln.

Ich kochte vor Schweiß … Vor meinen Augen sprühten Funken. Ich kämpfte um mein Leben gegen kleines Viehzeug, das mein Vater in Fallen fing, wie ich schon erwähnt habe. Vaters Fallen hätten hier verdammt wenig genützt – gar nichts …

Ich erkannte schließlich, daß ich unterliegen mußte, wenn ich nicht ein besseres Mittel ersann, die Sandmengen abzuschütteln.

Ich lag noch immer bis zum Halse bedeckt. Wühlte nun mit der Rechten abermals ein Loch bis zum Gürtel und holte die Mauserpistole hervor.

Drei Schüsse … Der bewegliche Teppich rollte zurück. Das Aufblitzen des Mündungsfeuers

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/41&oldid=- (Version vom 1.8.2018)