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Ast nach, damit die Herrschaften nicht etwa doch noch kehrt machten. Sie dachten nicht daran. Wie kleine blitzschnelle Gespenster huschten sie in den Sonnenschein hinaus. Das Blutbad, das ich unter ihnen angerichtet, war ihnen doch auf die Nerven gefallen.

Oh – ich beneidete diese überlebenden Feinde, denn daß die Spalte für mich selbst als Ausgang zu eng, erkannte ich sofort nach Augenmaß. Allerdings war eine ganze Menge Sand hineingeweht worden. Vielleicht wenn ich ihn fortschaffte – vielleicht …

Spätere Sorge! Erst die beiden Kisten … Sie hatten gleich meine Neugier erregt. Wie kamen hier in dieses entlegene Felsloch Holzkisten hinein, deren Bretter noch ziemlich frisch aussahen?! Und dann das Holz – das Brennholz, die harzigen Äste?!

Ich will mich bemühen, auch das Folgende ohne jede Sensationsmache zu schildern, will auch sofort erwähnen, daß die unheimlichen Dinge nachher eine zwar merkwürdige, aber nicht besonders überraschende Deutung fanden.

Die Kistendeckel konnten der Hebelkraft meines langen, scharfen und von Mäuseblut noch benetzten Messers nicht lange widerstehen. Kreischend gaben die Nägel nach. In der ersten Kiste – – ein von Papier und Lumpen umhülltes großes Glasgefäß, ein Einmacheglas, würde man sagen können, oben durch eine Gummihaut fest verschlossen. Als ich es herausgehoben hatte und der Lichtschein des knisternden Feuers den in einer klaren Flüssigkeit schwimmenden Gegenstand traf, hätte ich den durchsichtigen Behälter beinahe fallen lassen.

Nur beinahe … Mein Gott, ein Menschenkopf

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/44&oldid=- (Version vom 1.8.2018)