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noch ein Achtel Liter Kognak darin, sehr guter Kognak, den Coy aus dem Wrack eines Dampfers herausgeholt hatte. Achtmal hatte er damals vor einem Monat sein Leben riskiert und war tief hinabgetaucht in die unter Wasser liegenden Heckräume. Wenn es um Alkohol geht, riskiert Coy Cala alles. Genau wie ein Morphinist oder Kokser.

Kognak ist unter allen Umständen eine Gabe Gottes. Echt französischer sogar ein Lebenselixier.

Glut kam mir vom Magen aus durch die Adern. Den Teufel auch: Ich, Olaf Karl Abelsen und zwei abgeschnittene Köpfe – – lächerlich! Auf Borneo hatte ich bei einem Häuptling eine Sammlung von etwa fünfzig Stück bewundern dürfen und angesichts dieser geräucherten Schädel mit bestem Appetit malaiischen Bärenschinken gefuttert.

Anderes war jetzt dringlicher als diese Einmachegläser nebst Inhalt. Meine Büchse lag noch irgendwo dort unter den Sandmassen. Die mußte ich unbedingt herausbuddeln. Licht hatte ich ja jetzt.

Die Arbeit war unangenehm, traurig. Als erstes stieß ich auf ein Pferdebein. Mein armer Fuchs war also dem Sandsturm zum Opfer gefallen. Nach einer Weile dann der Lauf der Büchse … Ich hatte sie wieder, prüfte, ob sie bei dem Sturz gelitten hatte. Sie war unversehrt geblieben.

Nun kam die große Frage: Wie gelangte ich hier aus dem Granitloche heraus. Der Sandwall vor dem eigentlichen Eingang war zu dick. Der Sand fiel immer wieder nach, und die Grotte wurde dadurch immer kleiner. Also die Spalte …

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/46&oldid=- (Version vom 1.8.2018)