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Dort – nach Westen flüchtende Nandus, ein noch größerer Trupp, gut zwanzig Stück. Wie sie die Beine warfen, wie der Sand hinter ihnen her stiebte!

Ich stellte das Glas ein, musterte jeden Hügel, jede flache Bodenwelle, jede Sandwehe.

Nichts …

Ich ließ nicht nach in meiner Wachsamkeit. Ich ahnte, daß Braanken – vielleicht mit einigen Tehus – in der Nähe.

Ich prüfte auch die anderen Richtungen.

Nichts Verdächtiges. Ich selbst war hier in den Dornen sicher. Ich hatte neun Schuß in der Repetierbüchse, weitere neun in der Mauserpistole. Und vorbeischießen?! Ach nein, das gab’s nicht mehr …

Eine halbe Stunde verging. Keinerlei Getier mehr ringsum. Bestimmt war hier etwas nicht in Ordnung. Und doch keine Menschenseele – nichts … Nur ich, Olaf Karl Abelsen, und neben mir der noch immer zuckende Leib der Klapperschlange und der abgetrennte Giftkopf. Ich hätte die Schlange wegwerfen können. Aber für eine gute Haut zahlte der Kaufhausbesitzer zehn leidliche Zigarren. Man muß Rechner sein, selbst abseits der Kultur.

Wieder eine halbe Stunde. Meine Uhr zeigte halb eins. Und immer noch die große Leere ringsum … Sonderbar!

Nochmals benutzte ich das Fernglas.

Da – jenseits der Schlucht eine Gestalt – ein Reiter …

Nein – die Reiterin, dieselbe wie gestern nacht – – die Fremde …

Ihr Pferd tänzelte auf einem Fleck hin und

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/68&oldid=- (Version vom 1.8.2018)