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her, machte dann ein paar Sätze vorwärts … Stand wieder still …

Das Mondlicht wurde noch klarer …

Die Reiterin winkte, schwang die Büchse … Und ich erhob mich rasch, winkte zurück …

Sie galoppierte auf die Schlucht zu … Hielt wieder … Winkte … Deutete in das Regental hinab, warf ihren Gaul herum und jagte davon, verschwand in einer Bodensenkung.

Und ich – unbegreifliche Begriffsstutzigkeit von mir! – nahm wieder Deckung, wartete weiter. Später habe ich eingesehen, daß nur meine lange Bewußtlosigkeit als Halbverschütteter daran schuld gewesen sein konnte, daß ich das Benehmen der Fremden so vollkommen falsch einschätzte – oder besser: gar nicht irgendwie zu meiner eigenen Nachtwache hier in Beziehung brachte.

Da abermals die Reiterin …

Und was hatte Coy doch gesagt, als ich ihm meine flüchtige Begegnung mit ihr im Sandsturm geschildert hatte … „Mistre Karl Olaf, sein vielleicht Braankens Frau … Sie leben, die Frau … Sein das beste Erklärung …“

Unsinn natürlich! Braankens Frau?! Die Pampas hier waren nicht der Ort für Kino-Schmachtstücke. Unsinn!

Und doch – wer war’s?! Wer?!

Oh – die Wildhunde schlichen wieder herbei. Näher kamen sie. Die buschigen Ruten schleiften über den Sand, und die eingedrückten Hinterleiber duckten sich noch mehr zusammen. Sie witterten mich natürlich, die kläglichen Viecher, die ihren Pelz durch beständiges Scheuern an Felskanten völlig unbrauchbar machen. Wer Flöhe hat, kratzt

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/69&oldid=- (Version vom 1.8.2018)