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Glas an die Augen …

Acht Mann – davongaloppierend, rasch verschwindend …

Woher kamen sie?!

Und mein sinnender Blick fällt nach rechts auf den dunklen breiten Strich der halb mit Sand gefüllten Regenschlucht.

Ich springe auf. Die Schlucht, das leere Flußbett, beschreibt einen großen Halbkreis nach Osten. Ich renne zu den Felsen, zum Abhang, schaue hinunter …

Oh ich Narr!! Wie wird Coy wieder sein Gesicht verziehen!! Wie überlegen wird er grinsen!

Dort unten haben Männerarme und Spaten gearbeitet … Ich brauche eigentlich gar nicht mehr hinabzuklettern. Ich weiß, was ich finden und was ich nicht finden werde. Finden werde ich den freigelegten Eingang des Felsloches, denn – denn dort liegt ja mein armer Gaul, halb von der Sandlast befreit. Dort – werde ich die beiden Kisten nicht mehr finden.

Trotzdem klettere ich, springe, rutsche, zerschinde mir die Hände …

Natürlich, die Kisten sind weg.

Olaf Karl Abelsen, du hast noch verdammt viel hinzuzulernen. Coy wäre dieser Reinfall nie passiert. Coy hätte sofort Bescheid gewußt. Freund Coy hat ja auch zum Glück weder Tief- noch Hochbau noch Ingenieurfach studiert, hat nur die freie Natur und seinen Vater und seine Stammesgenossen als Lehrer gehabt … Er weiß nichts vom pythagoräischen Lehrsatz, nichts[1] von Logarithmen, nichts von den Gesetzen der Statik und so weiter. Und wenn er auch nur mühsam Gedrucktes zusammenbuchstabieren kann: er belächelt

  1. Vorlage: nicht
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/71&oldid=- (Version vom 1.8.2018)