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hören, – seine ganze Persönlichkeit, die sich durch Worte, auf Papier gebracht, kaum erschöpfen läßt, – das war eine glückliche Mischung normannischen und indianischen Blutes, – denn Tounens[1], der Advokat, war kein reinblütiger Franzose gewesen. Königsenkel in Robbenleder …! Und mir war’s, als schimmerte der Orden des ersten und einzigen Königs von Araukanien durch Hemd und Lederwams hindurch …

Jäher Stimmungswechsel …

Draußen das Trappeln von Pferdehufen …

Etwa Sennor Manuel Mastilo?!

Nein – das wäre Film gewesen. Das Leben arbeitet andere Szenen aus …

Zwei Reiter …

„Hallo – – Chubur – – Chico!!“

„Hallo, El Gento!“ Und der einäugige Chubur springt aus dem Sattel, preßt mir die Hand.

Die Freunde Coys, meine Freunde …

Chico, der Hagere, preßt meine Hand noch stärker …

„El Gento, – rasch mitkommen … Coy, satteln! Sennor Mastilo haben erwischt den Blinden und zehn dreckige Schweine von Tehuelchen … Schweine tot … Blinder fliehen mit den Tehu-Pferden … Dort …!“

Und er hebt den Arm, deutet nach Nordwesten, wo die Andengipfel weiß erstrahlen.

Chubur und Chico, deren Temperament weit geringer als das meines Coy ist, befinden sich in einer Aufregung, die nur durch eins zu erklären sein dürfte: sie müssen Augenzeugen von Szenen geworden sein, die das kriegerische Blut ihres großen Reitervolkes in heftigste Wallung versetzt haben!

  1. Vorlage: Taunens
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/81&oldid=- (Version vom 1.8.2018)