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Und auch Coy ist dieses Drängen zur Eile, diese geradezu nervöse Hast der beiden Ankömmlinge zu übertrieben.

„Erzählen du erst,“ sagte er zu Chubur, dem Melancholiker, der heute wie ausgewechselt ist. „Und du schweigen, Chico, – du reden und reden und vergessen Hälfte …!!“

Chubur, dessen leere linke Augenhöhle mit einer Lederkappe bedeckt ist (das Auge verlor er durch Möven an der Westküste von Santa Ines, als ein Teufel in Menschengestalt ihn in dem verfaulenden Kadaver eines Wales festgebunden hatte – ihn und Chico, der freilich dabei nur ein beträchtliches Stück Kopfhaut einbüßte), – dieser kleine sehnige braune Kerl beginnt in demselben Kauderwelsch, das ich nun ebenfalls vollkommen als Umgangssprache der Bewohner dieser und noch südlicheren Gegenden beherrsche:

„Chubur Pferd geben für El Gento. Coy reiten weg mit Pferd. Wir anderes Pferd von Farm holen wollen. Treffen dreckigen Tehu an Waldrand. Tehu[1] sitzen und passen auf. Pferd an Baum. Wir Tehu binden, Knebel in Mund. Dann Schüsse weiter in Wald, wir laufen, sehen zwischen Steinen großen Kampf …“ Bisher sprach er mit erzwungener Ruhe. Nun schien ihn wieder der Blutdunst zu umwehen. Seine Blicke wurden glühend in Erinnerung dessen, was er geschaut hatte, seine Gestalt duckte sich zusammen, und seine Arme und Hände begleiteten die folgenden Worte mit eindruckvollsten Gesten. „Große Kampf sein … Waren da der Blinde und zehn dreckige Tehus … Waren da Sennor Mastilo mit vier Peons. Schossen, stachen, – – große

  1. Vorlage: Tuhe
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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/82&oldid=- (Version vom 1.8.2018)