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Kampf. Blinde Mister abseits bei Pferde stehen, nichts tun. Tehus sterben, Peons sterben. Sennor Mastilo wie Pumaweibchen, wenn Junge haben. Dann blinde Mister fliehen und drei Pferde. Auf eine Pferd zwei Kisten. Mastilo lassen Tote, Verwundete liegen und reiten hinter blinde Mister. Wir nehmen Tehu-Gaul, schneiden lebenden Tehu an Waldrand Fesseln durch, reiten auch – immer neben Mastilo weit weg, daß uns nicht sehen. Viel Regen, nichts schaden … Dann Sonne, dann hierher, sollen mitkommen El Gento und Coy. So sein …“

Diese knappe Darstellung genügte.

„Wieviel Vorsprung hatte der Blinde?“ frage ich nur noch.

„Viel … Gute Pferde … Pferde wechseln er können. Mastilo-Pferd müde … Gute Spuren … Werden finden …“

Auch mich hatte jetzt die Abenteuerlust in ihrer primitivsten, vielleicht natürlichsten Form gepackt. Es ging um Menschenleben … Auch ich witterte Blut … Und in uns allen steckt Bestie. Auch in dir, der du vielleicht geruhsam in der Sofaecke bei einer tadellosen Zigarre dir abends Ablenkung nach den Betrügereien und Gaunereien eines sogenannten arbeitsreichen Tages verschaffst, edler Großkaufmann oder Börsianer. –

Die Bestie Mensch meldete sich. Coy hatte schon mit dem Satteln begonnen.

„Bedeckt meinen toten Fuchs mit Steinen,“ befahl ich Chubur und Chico.

Sie nickten Beifall. Auch ihnen galt ein Pferd etwas. Sie waren Nachkommen eines freien Reitervolkes.

Dann brachen wir auf, genau um ein Uhr

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/83&oldid=- (Version vom 1.8.2018)