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etwas buschige lange Schweif pendelte bedächtig hin und her.

Vier Pferde – nein, Seine Hoheit verzichtete, machte kehrt. Vielleicht hatte er schon einmal Pferdehufe und Pferdezähne zu schmecken bekommen. Coys Gaul hätte ihn auch übel zugerichtet. Das war ein ganz gefährlicher Racker.

Ich begann zu frieren. Außerdem lockte die Schlucht dort oben. Ich hatte Coy nicht weiter nach der Frau im Abgrund und nach der Karbidlaterne befragt. Wozu?! Ich wollte selbst sehen.

Nochmals forschende Blicke rundum … Sollten wirklich Tehuelchen jetzt mitten in der Nacht unseren Lagerplatz finden, so würden die noch immer äußerst wachsamen Pferde rechtzeitig die Schläfer im Zelte warnen. Es war jetzt also für mich die günstigste Gelegenheit zu einem kurzen Abstecher nach dem Kanon, in dessen Tiefe die Fremde mit einer Karbidlaterne herumgeistern sollte – immerhin etwas, das selbst für mein abgestumpftes Gemüt verheißungsvoll erschien. Coy eine Sehtäuschung zuzutrauen, wäre verfehlt gewesen. Und die Sennora in losen Zusammenhang mit dem Verschwinden der Fährte Braankens und der seines brutalen Verfolgers zu bringen, dazu gehörte nicht viel Phantasie.

Also bergan!

Die Knochen waren mir doch etwas steif geworden, und Coys federnde Schritte mit ihrer verblüffenden Geräuschlosigkeit nachzuahmen, das wollte nicht recht glücken.

So kam ich denn ahnungslos, in die Wolldecke lose eingehüllt, an der Granitsäule vorüber – oder Turm, wie man es nennen will … So ahnungslos wie ein Kulturmensch, der etwa die

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/95&oldid=- (Version vom 1.8.2018)