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hatte ich schon einen zweiten Schlag unter das Kinn erhalten, der mir für Sekunden das Hirn gründlichst in Unordnung brachte. Ich flog nach hinten. Aber instinktiv hielt ich Messer und Büchse krampfhaft fest. Ich kollerte halb in die Dornen hinein, fühlte, daß eine Faust mich am Kragen packte und weiter schleifte … Genau so instinktiv schrie ich um Hilfe … Nein – nicht um Hilfe. Nur zweimal brüllte ich mit überschnappender Stimme Coys Namen. Dann flog ich schon ins Leere …

Ich besinne mich noch genau, daß in diesem Moment, als mein Körper durch die Luft wirbelte – hinab in den Kanon, mein bewußter Blick das Gesicht meines Feindes traf und daß dieses vom Mondlicht hell beschienene gelbbräunliche Gesicht mit seinem wilden Ausdruck erbarmungsloser Mordgier mich mehr entsetzte als der flüchtige Gedanke, unten im Abgrund zu zerschellen.

Dann prallte mein Rücken auch schon auf etwas Weiches, Federndes …

Ich hörte ein dumpfes Krachen und Splittern von Holz, und die Pandasara, die mich wie ein Sprungtuch aufgefangen hatte, neigte sich, kippte und, ehe ich noch zupacken und mich an das Geflecht anklammern konnte, rollte ich abermals ins Leere. Über mir vernahm ich ein höhnisches, brutales Lachen, und nun sauste ich außerhalb der Grenze des Mondlichts in der Finsternis weiter abwärts …

Prallte wieder auf etwas Elastisches, jetzt mit Gesicht und Bauch, fühlte die Dornen an Händen, Kinn und Stirn, wurde ein wenig emporgeschleudert,

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/99&oldid=- (Version vom 1.8.2018)