Seite:Meissner Prinzessin von Portugal Seite 027 Bild 0001.jpg

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Damit eilte sie fort, ohne ein Wort des Dankes und hatte doch sehen müssen, daß Arbogast’s Hände blutig von den Dornen gestochen waren. In größter Bewegung schwankte der Jüngling davon. Abends war Bankett und Fest, Arbogast, der dabei keinen Dienst hatte, spähte nach den Fenstern, bekam aber die Prinzessin nicht mehr zu sehen.

Erst nach mehreren Tagen sah er sie wieder, ihm war, als ob ihre Augen ihn wieder traulich anblickten. Des Vorfalls mit den Rosen ward nimmer gedacht.

Einige Jahre waren vergangen, während welchen Arbogast erst als Page am Hofe diente und zuletzt eine Ehrenstelle bei dem königlichen Jagd-Personale, zu der ihn seine adelige Geburt ohnehin befähigte, inne hatte. Diese Dienstveränderung hatte ihn des häufigen Verkehrs mit der Prinzessin nicht beraubt, eher die Gelegenheiten, ihr näher zu treten, vermehrt, da dieselbe eine leidenschaftliche Jägerin geworden war.

Dona Diafanta war inzwischen zu einer voll entwickelten Jungfrau herangewachsen, und es war keine Schmeichelei, wenn man sie allerorten das schönste Mädchen

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Alfred Meißner: Die Prinzessin von Portugal. Breslau und Leipzig 1882, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meissner_Prinzessin_von_Portugal_Seite_027_Bild_0001.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)