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Tanzpause
von
Vautier.


Der Ton verklingt. In dem geschmückten Hause
Wird’s plötzlich still; der Tanz macht eine Pause.
Die Burschen sind nach einem Trunke lüstern
Und durch die Mädchenreih’ geht leises Flüstern.

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Die Eine bindet neu der Zöpfe Last,

Die Zweite hält ein flotter Bursch umfaßt;
Der And’ren Blicke haften mit Vergnügen
Auf ihres jungen Wirthes hübschen Zügen.

Aus vollem Kruge beut er frischen Trank;

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Wie herzlich klingt der Mädchen süßer Dank!

Befangen steht er, wie im sel’gen Traume.

Gewiß nicht leicht ist hier die Herzenswahl;
Mehr Schönheit zeigt kaum mancher Fürstensaal,
Als hier sich eint im dörflich engen Raume!

Empfohlene Zitierweise:
Alphonse Levy (Pseudonym Ernst Maurer): Meisterwerke der Dresdner Galerie. Commissions-Verlag von M. Heßling, Leipzig [1883], Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meisterwerke_der_Dresdner_Galerie_(Levy).pdf/15&oldid=- (Version vom 14.2.2021)