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Die spielenden Kinder
von
Vogel.


Ein Knabenpaar, von Vaterhand gemalt,
Das blondgelockt in selt’ner Schönheit strahlt,
Dem süße Unschuld aus den Augen lächelt,
Das noch der Kindheit reines Glück umfächelt!

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Der Eine hält ein Buch auf seinen Knien,

Doch träumend sieht er, wie die Wolken zieh’n,
Indeß sein Bruder nicht des Fernen achtet
Und still die Bilder in dem Buch betrachtet.

Wohl zeugt davon dies Bild, daß offenbar

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Ein tücht’ger Meister Vater Vogel war,

Der für die Kunst und seine Kinder lebte.

Der Knabe aber hier im Lenzesschein
Ward später der berühmte Vogelstein,
Der mit Erfolg nach höh’ren Zielen strebte!

Empfohlene Zitierweise:
Alphonse Levy (Pseudonym Ernst Maurer): Meisterwerke der Dresdner Galerie. Commissions-Verlag von M. Heßling, Leipzig [1883], Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meisterwerke_der_Dresdner_Galerie_(Levy).pdf/19&oldid=- (Version vom 14.2.2021)