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geschehen war, von der Wand, ohne bemerken zu wollen, daß die Casse nicht mehr an ihrem ehemahligen Platz stehe, und ohne sich, seiner Gewohnheit nach, mit ihnen zu unterreden. Hiedurch erregte er die Vermuthung gegen sich, daß seine Gleichgültigkeit verstellt sey, und daß er nur getrachtet habe, bald wieder aus der Stube zu kommen, um sich durch nichts zu verrathen. (Diesen Umstand hat jedoch Schönleben in den mit ihm angestellten Verhören beständig widersprochen, und behauptet, diese Schlüssel seyen schon am Gewölbe gesteckt.) – Am Abend vor dem geschehenen Diebstahl war Schönleben länger, als sonst, im Benkherischen Hause geblieben, und hatte sich mir allerley Kleinigkeiten beschäfftigt. – Aus diesen und andern Gründen wurde er gefänglich eingezogen, und der gegen ihn entstandene Verdacht vermehrte sich dadurch, daß er bey dem ersten summarischen Verhör, welches mit ihm angestellt wurde, sich äusserst erschrocken und ängstlich betrug, und in der Folge widersprechend aussagte.

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 Der Zweyte, gegen welchen ein Argwohn entstand, war ein Flinterleinsschlager Reuter, welchen Schönleben bey Gelegenheit eines Holzkaufs mit in das Benkherische

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Anonym: Merkwürdige Criminal-Geschichte in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Merkw%C3%BCrdige_Criminal-Geschichte.pdf/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)