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Haus gebracht hatte. Dieser hatte sich auf der Treppe zur Schreibstube, wie die zwey Benkherischen Mägde bezeugten, sehr sorgfältig und bedenklich umgesehen. Reuter wollte es schlechterdings läugnen, daß er auf diese Treppe gekommen; erregte aber dadurch nur größern Verdacht wider sich, welcher auch durch manche Vorwürfe, welche ihm Schönleben machte, bestärkt wurde. So warf z. E. Schönleben dem Reuter vor, dieser habe bey jener Gelegenheit gegen ihn geäussert: Heute hat dein Alter einen rechten Stümmel Geld gezählt: wie wäre es, wenn wir ihn davon trügen? Im Weggehen habe er ihn gefragt: ob denn alle oben (nämlich entfernt von der Schreibstube) schliefen?

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 Nachdem beyde in gefängliche Verwahrung gebracht worden, wurden sie auf die in der P. G. O. Carls V vorgeschriebene Art summarisch vernommen, ohne jedoch hiebey 25 Peitschenhiebe zu empfangen. Erst bey dem articulirten Verhör wurden dem Schönleben, wegen offenbarer Unwahrheiten und Widersprüche, welche er vorbrachte, drey Schläge mir einem Ochsenziemer, auf

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Anonym: Merkwürdige Criminal-Geschichte in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Merkw%C3%BCrdige_Criminal-Geschichte.pdf/4&oldid=- (Version vom 1.8.2018)