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I.
Der Hof Gürzenich im Privatbesitz.

     In der Nähe der Stadt Düren liegt, von fruchtbaren Aeckern umgeben, ein grosses Pfarrdorf mit Namen Gürzenich. Hier hatte ein altes Rittergeschlecht, der Stamm der Herren von Gürzenich, seinen Sitz. Diese Edelleute standen in freundschaftlichen Beziehungen zu den Erzbischöfen von Köln, besonders in jenen Zeiten, wo letztere sich für die Herren der Stadt Köln ansahen und in derselben ihre Residenz nahmen. Gleich manchen andern Grafen, Rittern und Herren aus dem Kölner, dem Jülicher, dem Bergischen und den übrigen benachbarten Landen, erwarben sich auch die Herren von Gürzenich in der Stadt Köln ein Absteigehaus, für welches sich naturgemäss die Benennung „Gürzenicher Hof“ oder „Haus Gürzenich“ feststellte. Bei der St. Albanskirche war es gelegen, ebenda, wo man noch jetzt das gleichnamige Gebäude erblickt. Es fehlt nicht an Urkunden, welche nähere Beziehungen der Herren von Gürzenich zu den Erzbischöfen von Köln nachweisen. Beispielsweise sei auf eine solche aus dem Jahre 1174, ausgestellt von Erzbischof Philipp, verwiesen, welche der Eheleute Adulfus de Gurzenich und Adelheidis erwähnt; diese hatten eine Tochter Margaretha im Kloster Rolandswerth und beschenkten es deshalb mit einem Grundstück[1]. Eine etwas spätere von 1192 enthält seitens des Erzbischofs Bruno, des dritten dieses Namens,


  1. Günther, Codex dipl. Rheno-Mosellanus I, Nr. 193, S. 411–416.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Jakob Merlo: Haus Gürzenich zu Köln, sein Saal und dessen Feste. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1885, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Merlo_-_Haus_G%C3%BCrzenich_zu_K%C3%B6ln_-_01.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)