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der plumlin auff der heyden;
die kulen prunlin auf quallen,

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die mier von hertzen gefallen.

Ich kam gefaren auff dem rein,
Ans Keysers hoff staint mier mein sin.
Vil Pilgram sach ich bethferth gan
Tag vnd nacht on vnderlon;

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Aller welt was es gar offenbar,

Erst gedach ich an das guldin iar,
da man das heyltam weist tzu ach;
Gen trier was auch dem volck so gach,
Vil koment gen Coellen an den rein,

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Gar schon enpfing mans vnd lies sie ein.

Gen duren zugent sie von dannen
zu der heyligen muter sent Anna.
Wer got wol dienth enpfacht sein lon:
dar bey wil ichs ietz pleiben lon. –

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Das wasser lieff gar ser zu tal;

Gross wunder find man vberal;
In diser vergencklich welt
Schaft als das schnode guth vnd gelt.
Bey Rotēkierch fur ich zu land:

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Do ich nit bald ein herberg fand,

Furbas ging ich spatzieren
Newe Zeytung zu verhoeren;
Am wasser deth ich abi gon,
Vil wunder dings sach ich da ston:

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In Einen zierckel vil hoher baum

Ob hunder dausenth in Einer som,
Dar in Ein grosser baw gemacht,
Des wunder dings mier nie gedach.
Der Busch gedunck mich wunderlich

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den anderen welden vngelich;

Die warheyt muss ich doch verjehen:
des buschs kunt ich nit gnug gesehen;
Von Effgimholtz ist ser vest vnd nutz,
Darauss beladth man das gross geschutz;

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Auch macht man drauss vil gutter pfeil,

dar mit man schiesseth zu dem zeil.
Ich deth am graben vmhin gon,
Zwo vester porten sach ich ston
Da sach ich mich vmb biss in den rhein,

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Zu der euseren porten gin ich ein.

Auff die Seiten deth ich bald gon,
Da kam ich auff ein schoennen plon,