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zu furdest geth man tzum tzeughauss ein,
Das bawhauss mag wol dar hinder sein,

245
Das werckhaus das stet wol in der mit,

Das kornhauss dar auf ist anders nit.
Nit verre dar von stet das gemeine haus,
Schoene frewlin gont da ein vnd auss;
So bald ein kaufman kumt darein,

250
So koscht es in ein flasch mit wein.

Das haus ist new gebawen vberal:
Die alten habent hie gar kein zal:
Was ich hie schreib ist niemantz schad.
zu nesth darbei kumpt man ins bad;

255
Der badstuben sint wol enliff da,

Das volck kumpt dar ein von ver vnd na.
Funff kauft husser vnd wagen auch da sind,
Den lauffent die kauffleuth nach geschwind,
Das gut tzu verkauffen mit dem gewicht;

260
Der wagmeister ist des woll bericht.

Vill tzeyt glocken syn da vberal,
Wol tzwei vnd treisig in eyner tzal;
Die stunt verkunden sie nacht vnd dag:
Dar nach sich meniclich richten mag.

265
Zwey vnd tzweintzig gaffel sind auch da;

Der mitburger seig weit oder na,
Auff welche gaffel er gehoert,
Dar von entpfacht er seyn bescheid.
zwey vnd tzwentzig sint der banerherren,

270
In kriegssrechten darf man sie nit leren,

In den leufften daint sy sich herfur,
Auch verwaren sie der stat banier.
Der gassen warent vil vberauss,
Darinnen manches hohes hauss

275
Durch die grossen stat lang vnd preit,

Darin man all hantierung bereit.
Vil-langer' Strassen ging ich auss
Bis ich kam tzu der herren hauss,
Darin man rath hielt fru vnd spath.

280
Gross weissheit prucht eyn erber rath,

zu betrachten den gemeinen nutz,
Den armen volck tzu trost vnd schutz.
Ein vnd funfftzig herren ausserkoren,
Vier vnd fiertzig von der gmeind geschworen,

285
Vil weissheit bruchens alle stund,

Wan freumbde mer im land vmb gond.
Coellen das preiss ich gern fru vnd spath