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Bischoff vnd priester hat er geweicht,
Auff das der christlich glaub erleucht.

605
Die christlich kierchen gab er in ein:

Das gotlich wort gehort nit für die schwein.
Gar weysslich deth er sie bescheyden,
Des herren schefflin soltens weyden
In der eer der new gebornen frucht,

610
Goetlicher weyssheit vnd hoechster zucht.

Die Kunig den herren angebeth
Vnd im iere gaben geopfert,
Als sant Thomas van in gehoert,
Bei in tzu sein was sein begert.

615
Zu in reist er gar manche stund,

Fand sie all treyg frisch vnd gesund
In zimlichem altar, als die welt
Der tzit auf ier altar was gestelt.
Ier wartung was auf Simion,

620
Grosse Versprechung hat er in don:

Den dod soltens numer spuren,
Sie werent von erst new geboren,
Getaufft im Wasser vnd auch im geistht,
Volkumen in Christo allermeist.

625
Sant Thomas kam in iere land,

Sein predig ward gar bald bekant;
Ierem volk deth er offenbaren,
Wie ein iunger kunig geboren,
Den die treyg kunig hetent ersucht,

630
Ier sunderlich opfer mit in bracht.

Mit dem segen auss seinem mund
Macht er alle kranchen gesund;
Das euangelium hat er gelerth,
Dar durch alles volck im land bekerth.

635
Als die kunig hettent vernumen,

Bald warents tzu sant Thomas kumen;
Wie wol sie noch ser mued gewesen,
Mit ierem volck detens wider reysen,
Zu sant Thomas hettens verlangen:

640
In grosser freud hat ers enpfangen.

Der heylig sant Thomas was nit alt,
Von Christum hat er in vil erzalt,
Von seiner kintheit vnd menschheit,
Was sein gotheyt gethon vnd gelert,

645
Von seyr vrstend vnd biterm leyden:

Des dat er sie gar wol bescheiden.
Nit fand man des heyligen gleichen,