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Durch zweitrach sant Thomas es beschach
Priester Johan het gross vngemach.

785
¶ Helena die heylig kunigin

zu grossem heyltum staint al ier sin.
Gross wunder werck got durch sie wurcket:
In gantzē land man das wol mercket.
Das heylig creutz in dieffer erden

790
Liess ier got erst offenbar werden;

Dar bey dreyg nagel mus ich sagen
Christum durch hend vnd fuess geschlagen.
Als sie hoert sagen vnd gespurth,
Wie die kunig ier leben gefurt,

795
Nach ierem leichnam was ier gach;

Grossen herren lieff sie drum nach;
Sie arpeit dar nach viel tag vnd nacht;
zwen kunig het sie tzu samen bracht,
Balthasar vnd Melchior mit namen

800
Auss india von prister Johanen,

Auch von sant Thomas ein patriarch;
Bald legt sies bed in ein schoennen sarch.
Got hat vil durch Helena gethon,
des gabent sie ier zwen heylig man

805
Mit grosser liebe vnd referentz:

Wer got vertrawt furwar erkentz.
Do sie nun hat der kunig zwen,
Gross arbait hat sie nit alein,
Bis sie den triten auch bekam.

810
Sant Thomas sie auss india nam;

Den Estoreynern merck ich eben
Ward er für kunig Kaspar geben.
Vil ketzer warent im land gar weit,
Verleugtent Kaspar der selben zeit:

815
Sant Thomas hettens in ausserkoren

Kunig Kaspar was im land geboren,
den sie verhalten ein lange tzeit.
Durch grosse furbit gabens in quit:
Die kunig woltent nit sein tzurteilt.

820
Kein geschenck so gross daran es felt

Die oberkeit vertrugs in landen
Dar auff es lange tzeit gestanden
Fur kunig Kasparn solt man in geben
Sant Thoman arhebt bei ierem leben

825
Dar vmb sie begabet sant Helen,

Die der heylgen leichnam vor het tzwen.
Als nun Helena gar wol bedacht