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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 11

Berliner Museum), Christus und die Pharisäer (Berlin, Sammlung Raczynski), die Beschneidung Christi (1526, Belvedere zu Wien).

Mazzuōli, Maler, s. Mazzola.

Mbaringo (Baringo), See in Ostafrika, nordöstlich vom Victoria Nyanza.

Mbongo, ein vom Missionar Grenfell am Ruki (Ikelemba), einem nördlichen Nebenfluß des Congo, aufgefundenes Volk, welches als Waffen Bogen und Pfeile, Schilde, Speere und große Messer führt. Auf dem Kopf tragen sie Mützen von Affenfell, so daß der Kopf des Tiers sich über der Stirn befindet und der Schweif im Nacken hängt. Sie zeichnen sich durch Blutdurst und Grausamkeit aus.

Mbuju, der Affenbrotbaum, s. Adansonia.

Mc, Abkürzung für Mac (s. d.); die betreffenden Namen s. unter Mac Carthy etc.

Mchx., bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für A. Michaux, s. Mich.

McKeesport (spr. makkíhs-), Stadt im nordamerikan. Staat Pennsylvanien, 16 km südöstlich von Pittsburg, mit Eisenwerken und (1880) 8212 Einw.

Md., Abkürzung für Maryland (Staat).

Me, japan. Gewicht, s. Monme.

Me., Abkürzung für Maine (Staat).

Mea culpa (lat.), meine Schuld, durch meine Schuld.

Meade (spr. míhd), George Gordon, nordamerikan. General, geb. 31. Dez. 1815 zu Cadiz, wo sein Vater Konsul war, trat 1831 in die Militärschule zu West Point, 1835 als Artillerieleutnant in die Armee und zeichnete sich im Kriege gegen Mexiko aus. Er wurde 1856 Kapitän, 1860 Major, befehligte nach Ausbruch des Bürgerkriegs 1861 zunächst eine Freiwilligenbrigade in Virginia, bekam 1862 nach Hookers Verwundung den Oberbefehl des 9. Korps, ward nach der Schlacht bei Fredericksburg (13. Dez.) zum Generalmajor befördert und erhielt das 5. Korps. Nachdem ihm im Juni 1863 das Oberkommando übertragen worden, schlug er Lee bei Gettysburg (1.–3. Juli), benutzte aber den Sieg aus Vorsicht nicht so, wie man wünschte, und wurde daher im März 1864 durch Grant ersetzt, unter dem er weiter am Kampf teilnahm. Er starb 6. Nov. 1872 in Philadelphia, wo er sich nach dem Krieg niedergelassen hatte.

Meadville (spr. mihdwill), blühende Stadt im nordamerikan. Staat Pennsylvanien, inmitten der Ölregion, 50 km südlich von Erie, ist Sitz des 1816 gegründeten Alleghany College, eines theologischen Seminars, hat ein Zeughaus, zahlreiche Schulen, bedeutenden Handel mit Petroleum u. (1880) 8860 Einw.

Mearim, Fluß in der brasil. Provinz Maranhão, vereinigt sich mit dem Guajahu und mündet oberhalb San Luis de Maranhão in die São Marcosbai. Er wird 800 km weit, bis Flores, von Dampfern befahren.

Mearns (spr. merns), s. Kincardineshire.

Meat (engl., spr. miht), Fleisch als Speise; minced m., gehacktes Fleisch; roast m., Braten; sweet m., Eingemachtes; m. pie, Fleischpastete; m. biscuit, Fleischzwieback; preserved m., Fleischkonserve.

Meath (spr. mihth), Grafschaft in der irischen Provinz Leinster, an der Irischen See, hat 2347 qkm (42,6 QM.) Flächengehalt mit (1881) 87,469 Einw. (1861: 110,609), wovon 93 Proz. katholisch. Das Land ist eine Fortsetzung der Ebene von Zentralirland und stellenweise hügelig; doch erreicht die höchste Erhebung, Slieve na Calliagh an der Westgrenze, nur 275 m Höhe. Der wichtigste Fluß ist der in die Bai von Drogheda mündende Boyne. Vom Areal sind 25,3 Proz. unter dem Pflug, 1,7 Proz. Wald, 66,8 Proz. Weide. An Vieh zählte man 1885: 16,586 Pferde, 2992 Maultiere und Esel, 186,901 Rinder, 169,677 Schafe und 16,962 Schweine. In industrieller Hinsicht sind eine Flachs- und 4 unbedeutende Wollspinnereien zu erwähnen. Hauptort ist Trim, am Boyne.

Meātus auditorĭus (lat.), Gehörgang.

Meaux (spr. moh), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Seine-et-Marne, an der Marne, am Ourcqkanal und an der Ostbahn, hat eine schöne gotische Kathedrale (mit dem Grabmal Bossuets, 1681–1704 Bischof von M.), 5 andre Kirchen (darunter eine der Calvinisten), einen bischöflichen Palast mit von Lenôtre angelegtem Garten, schöne Promenaden, (1886) 12,291 Einw., Fabrikation von Mehl, Maccaroni etc., sehr wichtigen Handel, hauptsächlich nach Paris mit Mehl, Vieh, Geflügel und Käse (fromage de Brie). M. ist einer der ältesten französischen Bischofsitze und hat einen Gerichtshof, ein Handelsgericht, Collège und eine öffentliche Bibliothek. – M. ist das alte Meldä, die Hauptstadt der Meldi im belgischen Gallien, wurde in der Folge Hauptort der Landschaft Brie und stand in Abhängigkeit von den Grafen der Champagne, bis es durch Philipp den Schönen mit der Krone vereinigt wurde. In M. wurden zuerst in Frankreich die Grundsätze des Protestantismus verkündigt, weshalb die Stadt in den Hugenottenkriegen viel zu leiden hatte. Im letzten deutsch-französischen Krieg war die Stadt vom 15. bis 19. Sept. 1870 Hauptquartier des Königs von Preußen. Vgl. Carro, Histoire de M. et du pays Meldois (Meaux 1865).

Méchain (spr. -schä́ng), Pierre François André, Astronom, geb. 16. Aug. 1744 zu Laon, widmete sich dem Baufach, daneben mathematischen und astronomischen Studien und erhielt 1772 die Stelle eines hydrographischen Astronomen beim Land- und Seekartenarchiv zu Versailles. In weitern Kreisen bekannt wurde er durch die Berechnung zweier Kometen und der näherungsweisen Bahn des kurz vorher entdeckten Planeten Uranus. Auch gewann er 1782 den von der Akademie über die Rückkehr des Kometen von 1661 ausgesetzten Preis. Seitdem entdeckte er mehrere Kometen, deren Lauf er auch berechnete. Viele seiner astronomischen Beobachtungen legte er in der „Connaissance des temps“ nieder, die er von 1786 bis 1794 im Auftrag der Pariser Akademie herausgab. Als auf Befehl der Konstituierenden Versammlung ein neues, auf die Länge des Erdmeridianquadranten gestütztes Maßsystem geschaffen werden sollte, erhielt er den Auftrag, den Meridianbogen zwischen Rodez und Barcelona zu messen, hatte aber mit vielen ihm von der spanischen Regierung in den Weg gelegten Hindernissen zu kämpfen, wurde sogar eine Zeitlang gefangen gehalten und konnte erst 1803 seine Arbeiten wieder aufnehmen und dieselben bis zu den Balearischen Inseln fortsetzen. Er starb 12. Sept. 1804 in Castellon de la Plana bei Valencia. Die Resultate seiner Gradmessung finden sich in seiner von Delambre herausgegebenen „Base du système métrique décimal“ (Par. 1806–10, 3 Bde.).

Mechānik (griech., von mēchanē, Werkzeug, Maschine), die Wissenschaft von den Gesetzen des Gleichgewichts und der Bewegung der Körper. Sie zerfällt in die Statik oder die Lehre vom Gleichgewicht und in die Dynamik oder die Lehre von der Bewegung der Körper. Die rein mathematische Bewegungslehre wird auch Kinematik oder Phoronomie genannt. Über den Inhalt der Statik, Dynamik und Kinematik s. d. Die wissenschaftliche M. beruht auf wenigen einfachen, auf Erfahrung begründeten Grundgesetzen,

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 11. Bibliographisches Institut, Leipzig 1888, Seite 382. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b11_s0382.jpg&oldid=- (Version vom 3.2.2022)