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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17

und Essigsäure. Gießt man einige Tropfen Ä. auf einen Baumwollbausch oder auf Filtrierpapier, so darf sich nach dem langsamen Verdunsten kein fuselartiger Geruch zeigen. Enthält Ä. viel Wasser, so macht er trocknes Kaliumcarbonat feucht. Gepulvertes Tannin wird beim Schütteln mit wasserhaltigem Ä. sirupartig, geglühter Kupfervitriol färbt sich mehr oder weniger blau; schüttelt man wasserhaltigen Ä. mit Schwefelkohlenstoff, so trübt sich das Gemisch, bei wasserfreiem Ä. tritt keine Trübung ein. Beim Schütteln von 10 ccm Ä. mit 10 ccm Wasser zeigt sich nach der Trennung beider Flüssigkeiten das Volumen des Äthyläthers um 1 ccm vermindert; enthält der Ä. dagegen Alkohol, so ist die Vergrößerung der wässerigen Schicht entsprechend größer, und wenn man die Probe in einem graduierten Rohr macht, kann man die Alkoholmenge unmittelbar ablesen. Ein Fuchsinkristall färbt reinen Ä. nicht, alkoholhaltigen mehr oder weniger rot.

Attendorn, (1885) 2406 Einw.

Aub, (1885) 1061 Einw.

Aubagne, (1886) 5401 (Gemeinde 8239) Einw.

Aube, Departement, (1886) 257,374 Einw.

 Aube (spr. ohb), Théophile, franz. Admiral, geb. 22. Nov. 1826, trat 1840 in die Kriegsmarine, ward 1853 Schiffsleutnant, 1862 Fregatten- und 1870 Linienschiffskapitän. Er that mehrere Male in den Kolonien und überseeischen Kriegen Dienst und war zuletzt Befehlshaber der Flotte in Senegambien. 1870 ward er mit der Verteidigung von Carentan beauftragt und nahm im Winter an dem Zug der Bourbakischen Armee gegen Belfort teil. 1879–81 war er Gouverneur von Martinique. Seit 1880 Konteradmiral, ward er mit der Leitung des Torpedowesens beauftragt, das er auch als Marineminister (1886–1887) besonders begünstigte und ausbildete. Seit 1886 Vizeadmiral, ist er Mitglied des Admiralitätsrats. Er schrieb: „Un nouveau droit maritime international“ (1875); „Note sur le Centre-Amérique, Vancouver et la Colombie anglaise“ (1877): „Entre deux campagnes. Notes d’un marin“ (1881); „La Martinique, son présent et son avenir“ (1882); „L’Italie et le Levant“ (1883); „A terre et à bord“ (1884) u. a.

Aubenas, (1886) 5670 Einw.

Aubervilliers, (1886) 22,223 Einw.

Aubin, (1886) 2404 (Gemeinde 9054) Einw.

Aubonne, (1888) 1805 Einw.

Aubusson, (1886) 6605 Einw.

Auch, (1886) 12,782 (Gemeinde 15,090) Einw.

Aude, Departement, (1886) 332,080 Einw.

Audierne, (1886) 2183 Einw.

 Audran, 2) Edmond, Komponist, geb. 11. April 1842 zu Lyon, Sohn des Sängers und Gesanglehrers am Konservatorium zu Marseille, Marius A., erhielt seine Ausbildung in Paris an der École Niedermeyer und ließ sich dann in Marseille nieder, wo er als Kapellmeister der Josephskirche angestellt wurde. Nachdem er sich als Kirchenkomponist einen geachteten Namen erworben, versuchte er sich auch in der Operette und errang auf diesem Gebiet glänzende Erfolge, namentlich mit den Operetten: „Mascotte“, „Gillette de Narbonne“, „Les noces d’Olivette“ und dem auch in Deutschland beliebt gewordenen „Großmogul“.

Aue, (1885) 4365 Einw.

Auerbach, 1) Stadt in Sachsen, (1885) 6835 Einw. – 2) Stadt in der bayr. Oberpfalz, (1885) 1866 Einw.

Auersperg, 2) Karlos, Fürst, österreich. Staatsmann, starb 4. Jan. 1890 in Wien.

 Aufbrassen, die Raaen mehr quer zur Kielrichtung stellen, wenn der Wind mehr von hinten kommt.

 Aufgriffsrecht, s. Höferecht (Bd. 17).

Aufrecht, Theodor, Sanskritist, trat Anfang 1889 von seinem Lehramt an der Universität Bonn zurück und siedelte nach Heidelberg über.

Augier, Emile, franz. Schriftsteller, starb 24. Okt. 1889 in Paris.

Augsburg, (1885) 65,905 Einw.

August, 5) A. Friedrich Wilhelm Heinrich, Prinz von Preußen. Wegen seiner Verdienste um die Artillerie wurde 1889 das ostpreußische Feldartillerieregiment Nr. 1 Feldartillerieregiment Prinz A. von Preußen genannt.

10) A. Friedrich Eberhard, Prinz von Württemberg, preuß. Generaloberst der Kavallerie. Ihm zu Ehren erhielt 1889 das Posensche Ulanenregiment Nr. 10 den Namen Ulanenregiment Prinz A. von Württemberg.

Augusta, deutsche Kaiserin und Königin von Preußen, welche sich von einer 1881 vorgenommenen schweren Operation langsam erholt hatte, wurde durch den Tod des Kaisers Wilhelm I. (9. März 1888) Witwe. Sie blieb im Palais des letztern wohnen und starb daselbst 7. Jan. 1890; am 11. Jan. wurde sie im Mausoleum zu Charlottenburg an der Seite ihres Gemahls beigesetzt. Vgl. Bornhak, Kaiserin A. (Berl. 1886).

 Augusta Viktoria, deutsche Kaiserin und Königin von Preußen, geb. 22. Okt. 1858 zu Dolzig, älteste Tochter des Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, der 1863 von den Schleswig-Holsteinern als Herzog ausgerufen wurde (s. Friedrich 65, Bd. 6), und der Prinzessin Adelheid von Hohenlohe-Langenburg, verlobte sich 1880 mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen, was in Schleswig-Holstein einen sehr guten, versöhnenden Eindruck machte. Die Vermählung fand 27. Febr. 1881 zu Berlin statt. Das junge Paar nahm seinen Wohnsitz in Potsdam, im Winter im Stadtschloß, im Sommer im Marmorpalais, und führte in einem einfachen Haushalt eine sehr glückliche Ehe, A. gebar ihrem Gemahl fünf blühende Söhne. Obwohl ihr Vater infolge der politischen Verhältnisse durch Preußen seiner Erbansprüche auf Schleswig-Holstein beraubt worden war, zeigte sich die Prinzessin von Anfang an als gute Preußin, war der besondere Liebling der kaiserlichen Großeltern und eine Verehrerin des Fürsten Bismarck. Durch den Tod des Kaisers Wilhelm I. Kronprinzessin und durch das frühe Ende Kaiser Friedrichs III. auf den Thron berufen, stand sie ihrem Gemahl treu zur Seite und machte sich gleich der Kaiserin Augusta die Pflege und den Schutz wohlthätiger Anstalten zur besondern Aufgabe.

 Aulad-Daud, Berberstamm im alger. Departement Konstantine, in den Thälern des Dschebel Aures. Vgl. Masqueray, Note concernant les Aoulad-Daoud du Mont Aurès (Algier 1879).

 Aulaitsivik-Fjord, tief in die Westküste Grönlands einschneidender Golf, der sich in der Mitte stark verengert, landeinwärts sich aber wieder erweitert zu einer geräumigen Bucht, in welche ein Arm des Binneneises ausmündet. In dem innersten Teil, Tassiuasorsoak von den Eskimo genannt, ist der von Nordenskjöld bei seiner Grönlandexpedition so getaufte Sophiahafen. Er ist 130 km lang, sehr tief und frei von Riffen, aber trotzdem wegen der großen Unterschiede der Gezeiten schwer zu befahren. Bisweilen legen sich Eisberge quer in die engste Stelle

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17. Bibliographisches Institut, Leipzig 1890, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b17_s0071.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)