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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17

 Bronchophonīe (griech.), bei der Auskultation der Lungen in gewissen Fällen wahrnehmbare Verstärkung der Stimme, wenn man den Kranken sprechen läßt; die Erscheinung deutet darauf hin, daß an der betreffenden Stelle die Lunge nicht lufthaltig ist, weil nichtlufthaltges Gewebe ein besserer Schallleiter ist als lufthaltiges.

Bronsart von Schellendorff, 1) Hans, wurde im Juli 1887 zum Hoftheaterintendanten zu Weimar ernannt.

2) Paul, preuß. Kriegsminister, ward 28. April 1888 zum General der Infanterie befördert, 8. April 1889 aus sein wiederholtes Gesuch als Kriegsminiter zur Disposition gestellt und darauf zum kommandierenden General des 1. Armeekorps ernannt.

 3) Walter, preuß. General, geb. 21. Dez. 1833 zu Danzig, jüngerer Bruder des vorigen, ward im Kadettenkorps erzogen, trat 1851 in das 1. Infanterieregiment, wurde 1852 Sekondeleutnant, besuchte die Kriegsakademie und ward zum topographischen Bureau kommandiert. Seit 1860 Premierleutnant, ward er 1862 zum Hauptmann befördert und in den Großen Generalstab versetzt, 1866 Major und Generalstabsoffizier der 17. Division in Kiel. 1869 Bataillonskommandeur im 87. Regiment in Mainz, 1870 Chef des Generalstabs des 9. Armeekorps, welchen wichtigen Posten er während des französischen Kriegs bekleidete, 1871 Oberstleutnant und Chef des Generalstabs des 13. (württembergischen) Armeekorps, 1873 Oberst, 1875 Kommandeur des 89. Regiments in Schwerin, 1879 Kommandeur der 34. Infanteriebrigade, 1880 Generalmajor, 1881 Chef des Generalstabs des 10. Armeekorps in Hannover, 1884 Kommandeur der 17. Division und Generalleutnant und 1888 kommandierender General des 3. Armeekorps. 1889 wurde er zum General der Infanterie befördert.

Bronze. Zur Prüfung der B. oxydiert man dieselbe mit Salpetersäure, verdampft fast zur Trockne, erwärmt mit Wasser, filtriert das ausgeschiedene Zinnoxyd ab und setzt zum Filtrat verdünnte Schwefelsäure und Alkohol: ein weißer Niederschlag zeigt Blei an. Aus dem Filtrat fällt man durch Schwefelwasserstoff das Kupfer, filtriert, verjagt den Schwefelwasserstoff durch Erwärmen, setzt wenig chlorsaures Kali zu, erwärmt bis zum Verschwinden des Chlorgeruchs, setzt Chlorammonium zu und übersättigt mit Ammoniak: ein brauner Niederschlag besteht aus Eisenhydroxyd. Aus dem mit Essigsäure übersättigten Filtrat fällt Schwefelwasserstoff weißes Schwefelzink. Das Filtrat von letzterm übersättigt man mit Ammoniak und setzt einige Tropfen Schwefelammonium zu: ein fleischfarbener Niederschlag zeigt Mangan an. Löst man die B. in Königswasser, verdünnt, fällt Kupfer und Zinn durch Schwefelwasserstoff und nach dem Übersättigen des Filtrats mit Ammoniak Eisen, Zink, Mangan durch Schwefelammonium, so kann man im Filtrat durch Zusatz von Chlorammonium, Chlormagnesium und Ammoniak Phosphor nachweisen. Zur Prüfung auf Arsen löst man die B. in warmer Salzsäure unter allmählichem Zusatz von wenig chlorsaurem Kali und erwärmt, bis der Chlorgeruch verschwunden ist. Das Zinn bestimmt man quantitativ als Zinnoxyd, das Blei als Bleisulfat, das Kupfer als Schwefelkupfer, worauf man das Zink mit Natriumcarbonat fällt. Phosphor bestimmt man quantitativ, indem man wie bei der qualitativen Prüfung verfährt und die phosphorsaure Ammoniakmagnesia glüht. – Die Herstellung der B. ist mit mancherlei Gefahren für den Arbeiter verbunden. Er ist vor der Hitze, vor Dämpfen und Gasen und beim Einstäuben der Formen mit Kohlenpulver und andern Substanzen durch Vorbinden von Schwämmen etc. vor Staub zu schützen. Beim Verputzen der Gußwaren treten ebenfalls Staub und Dämpfe auf, welche gute Ventilation, Reinlichkeit, in gewissen Fällen Schutzvorrichtungen vor Mund und Nase erfordern. Die Dämpfe können auch der Nachbarschaft lästig werden und sind durch hohe Schornsteine abzuleiten.

 Brook, A., Pseudonym, s. Broekel (Bd. 17).

 Brösen, Dorf im preuß. Regierungsbezirk Danzig, Kreis Danziger Höhe, an der Danziger Bucht und der Bahnlinie Dirschau-Neufahrwasser, hat ein Seebad und (1885) 518 Einw.

Brosig, Moritz, Komponist, starb 24. Jan. 1887 in Breslau.

Brot. Die Anwendung von Maschinen macht in der Bäckerei beständig größere Fortschritte. Fig. 1

Fig. 1. Knetmaschine von Brüning.
Fig. 2. Teigteilmaschine von Brüning.

zeigt eine Knetmaschine von Brüning in Halle, welche in 10–12 Minuten 300 kg Teig liefert. Die Knetvorrichtung besteht aus einer horizontalen Welle mit gebogenen Armen, welche durch ebenfalls gebogene

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17. Bibliographisches Institut, Leipzig 1890, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b17_s0175.jpg&oldid=- (Version vom 15.4.2022)