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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 19

B1 verbundene Arm C1 mittels Zahnkranzes in ein kleines Rad eingreift, welches auf einer Windflügelachse befestigt ist. Dreht sich nun F noch weiter nach links, so bleibt während der nächsten halben Umdrehung B1 gesenkt, um dann von A1 wieder gehoben und verschoben zu werden und beim Abfallen den Strom von neuem zu schließen. Dreht sich aber F nach links, so wird B von A angehoben und verschoben, geht dabei am Kontakt G vorbei, gleitet dann von A ab, wird zurückgeschoben und schließt nun, im Herabfallen G mit der Feder b streifend, den zweiten Strom, der die Anzeigevorrichtung in umgekehrter Richtung dreht wie der erste.

Wasser- und Ölabscheider. Bei Dampfmaschinen reißt der dem Dampfcylinder entströmende Dampf ein Gemisch von Kondenswasser und Schmierfett durch das Auspuffrohr mit sich fort ins Freie, wo es bald niederfällt und Dächer, Wände, Wege etc. beschmutzt. Man verhindert daher zweckmäßig durch besondere Apparate (W. u. Ö.) den Austritt dieses Gemisches ins Freie und läßt es in einen Sammelraum laufen, wo sich das Öl vom Wasser vermöge des Unterschiedes des spezifischen Gewichts abscheiden kann. Hierdurch hat man zugleich den Vorteil, das sonst verloren gehende Öl zu erneuter Benutzung wiederzugewinnen, also eine Ölersparnis.

Wasser- und Ölabscheider von Funcke.

Der W. u. Ö. von A. C. Funcke in Hagen (s. Fig.) besteht in einem in das Auspuffrohr eingeschalteten birnenförmigen Gefäß a, in welches der Auspuffdampf bei b eintritt, um bis c weiterzugehen. In dem Eintrittsstutzen ist eine feststehende Schraube d angebracht, durch welche der eintretende Dampf gezwungen wird, eine drehende, spiralförmige Bewegung anzunehmen. Die hierbei auftretende Zentrifugalkraft schleudert die vom Dampf mitgeführten Wasser- und Fettteilchen in der Richtung der Pfeile nach außen, so daß sie an dem Austrittsrohr c vorbeifliegen und schließlich bei e abfließen, während der von ihnen befreite Dampf bei c einen Ausweg sucht. Bei e schließt sich ein zu einem Sammelgefäß führendes Rohr an, das einen Abflußhahn hat, von dem ab und zu das Öl abgelassen wird, während das Wasser kontinuierlich durch ein Rohr abläuft. Die Preise des Apparates, welcher in verschiedenen Größen gebaut wird, betragen für ein Auspuffrohr von 38, 51, 64, 76, 89, 102, 127, 152, 178 und 203 mm 22, 25, 28, 32, 35, 40, 55, 75, 90 und 100 Mk. Die Sammelapparate kosten für Rohre bis zu 152 mm 45 Mk., für Rohre über 178 mm 60 Mk. das Stück.

Waetzoldt, Stephan, Philolog und Dichter, geb. 3. Juni 1849 in Hennersdorf (Kreis Reichenbach in Schlesien), Sohn bes spätern Geheimrates G. A. W. (Bd. 17), studierte 1869–73 in Marburg, Berlin, Paris neuere Sprachen, war 1874–78 Erzieher des Herzogs Georg Ludwig von Oldenburg mit dem Charakter als Professor, 1878–86 Oberlehrer der höhern Mädchenschule und des Lehrerinnenseminars am Johanniskloster zu Hamburg und ist seitdem Direktor der königlichen Elisabethschule (höhern Mädchenschule) zu Berlin. Daneben war er 1887–1890 Professor an der Kriegsakademie und Mitglied der Militär-Oberexaminationskommission; seit 1890 ist er zugleich außerordentlicher Professor der französischen Sprache und Litteratur an der Universität. 1888 bereiste er England behufs Berichtes über das Frauenstudium in Cambridge und Oxford, 1891 Belgien u. die französische Schweiz im Interesse der praktischen Vorbildung neusprachlicher Lehrer. Er schrieb: „Heimat u. Fremde“, Gedichte (Oldenb. 1876); „Ein Wintermärchen“ (Hamb. 1879); „Pariser Tagezeiten“ (das. 1880); „Zwei Goethevorträge“ (Berl. 1888). In den „Niederdeutschen Denkmälern“ gab er „Flos unde Blankflos“ (Heft 1, Norden 1880) heraus. In den letzten Jahren wirkte W. eifrig im Interesse des Allgemeinen deutschen Sprachvereins wie der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte. Mit Zupitza gibt er seit 1890 das „Archiv für das Studium der neuern Sprachen und Litteraturen“ heraus.

Wauters, Alphonse, belg. Geschichtsforscher, geb. 13. April 1817 in Brüssel, ist Archivar der Stadt Brüssel und Mitglied der Akademie der Wissenschaften daselbst. Er schrieb: „Histoire de la ville de Bruxelles“ (Brüssel 1843–45); „Histoire des environs de Bruxelles“ (1850–57, 4 Bde.); „La Belgique ancienne et moderne: Géographie et histoire des communes belges“ (mit Tarlier, 1859–74, 2 Bde.; fortgesetzt von W., 1874–87, 5 Hefte); „Le duc Jean I et le Brabant sous le règne de ce prince“ (1862). „Les libertés communales“ (1869–78, 2 Bde.); „Table chronologique des chartes et diplômes imprimés concernant l’histoire de la Belgique“ (1865 bis 1890, 7 Bde.).

Weber, 2) Wilhelm Eduard, Physiker, starb 23. Juni 1891 in Göttingen. Eine Ausgabe seiner Werke veranstaltet die königl. Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen (in 6 Bänden, Berl. 1892 ff.). Vgl. Riecke, Wilhelm W. (Götting. 1892).

Webeschulen, s. Fachschulen, S. 286.

Wechselfieber, Bekämpfung, s. Wald, S. 968.

Wechselstrommaschine, s. Elektrische Maschinen.

Wechselstrommotoren, s. Elektromotoren.

Wedel, Karl, Graf von, preuß. General, geb. 5. Febr. 1812 in Oldenburg, Sohn des 1872 verstorbenen oldenburgischen Generaladjutanten Grafen Wilhelm v. W., wurde im hannöverschen Kadettenkorps erzogen, trat 1859 in das hannöversche Kronprinz-Dragonerregiment, wurde im selben Jahre Leutnant und 1866 Premierleutnant, trat 1867 in den preußischen Dienst und zwar in das 8. Husarenregiment über, war 1870/71 im französischen Kriege Adjutant der 25. (hessischen) Kavalleriebrigade, wurde 1871 Rittmeister, 1876 in den Generalstab versetzt und Major, 1877 in das russische Hauptquartier während des türkischen Krieges entsandt, darauf zur deutschen Botschaft nach Wien als Militärattaché kommandiert, 1879 kaiserlicher Flügeladjutant, 1886 Oberst und 1887 Kommandeur des 2. Garde-Ulanenregiments, 1888 der 2. Gardekavalleriebrigade, 1889 Kommandeur der Leibgendarmerie und General à la suite. Im Juni 1891 wurde er zur Dienstleistung in das Auswärtige Amt kommandiert.

Wegschnecke, s. Schnecken.

Weigl, August, österreich. Artilleriegeneral, geb. 1831 zu Wien, trat 1848 als Kanonier in die Artillerie, nahm an den Feldzügen 1848–49 in Ungarn und 1859 in Italien teil, ward 1864 Hauptmann im Generalstab, 1869 Professor an der Kriegsschule, 1872 Major, 1874 Oberstleutnant, 1877 Oberst und Kommandant des 8. Feldartillerieregiments, 1881 Artilleriedirektor beim Generalkommando in Sarajevo, 1882 bei jenem in Lemberg, 1883 Generalmajor, 1884 beim 2. Korps in Wien, 1885 Kommandant

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 19. Bibliographisches Institut, Leipzig 1892, Seite 977. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b19_s0991.jpg&oldid=- (Version vom 4.5.2021)