Seite:Meyers b4 s0195.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 4

„Miserie e splendori della povera gente“ (3. Aufl., Roveredo 1865); „L’ultimo Delmosti“, Drama (Vened. 1867); „La rivoluzione in casa“ (2. Ausg., das. 1872); „Un processo in famiglia“, Drama, und „Una donna di cuore“, Lustspiel (das. 1869); „Scene e descrizioni“ (das. 1871); „Chioggia e Schio“, Studien (das. 1872); „I nuovi ricchi“ (Treviso 1876); „Andrea“ (2. Ausg., das. 1877); „Pagine famigliari“ (2. Aufl., das. 1878); „Svago e buona scuola“ (das. 1880); „Scene varie. Racconti, bozzetti e produzioni drammatiche“ (das. 1882, 2 Bde.); „Scene marinare“ (das. 1879); „Le Zattere“ (das. 1881) u. a.

Code Napoléon, s. Code.

Codex (lat.), s. Kodex.

Codia, s. v. w. Mohnköpfe.

Codicillaris clausula (lat.), Kodizillarklausel.

Codicillus (lat.), s. Kodizill.

Cod. Ms. (lat.), Abkürzung für Codex manuscriptus, Handschrift.

Codo (span., „Ellbogen“), älteres span. Längenmaß, = 0,5 Para, = 0,418 m. Der C. di ribera der Arsenale = 0,557 m.

Codogno (spr. -donnjo), Stadt in der ital. Provinz Mailand, Kreis Lodi, Knotenpunkt der Eisenbahnen Mailand-Bologna und Pavia-Cremona, hat ein Gymnasium, eine technische Schule und (1881) 8935 Einw., welche Seidenweberei und Gerberei, vornehmlich aber ausgedehnten Käsehandel betreiben. C. ist der Hauptmarkt für Parmesankäse.

Codöl, s. v. w. Leberthran.

Codrington (spr. koddringt’n), 1) Sir Edward, engl. Admiral, geb. 27. April 1770 aus einem alten Geschlecht, befehligte bei Trafalgar als Kapitän das Linienschiff Orion, nahm 1809 an der Expedition nach Walcheren teil, focht in den nächsten Jahren mit einem Geschwader an der spanischen Küste gegen die Franzosen. Unter dem Admiral Sir Alexander Cochrane diente er darauf in Amerika, ward 1813 Konteradmiral, 1815 Vizeadmiral und übernahm als solcher den Befehl über die Flotte im Mittelmeer, welche die türkische Seemacht beobachten sollte. Im Verein mit der französischen Eskadre unter dem Admiral de Rigny nötigte er Ibrahim Pascha, den Befehlshaber der ägyptisch-türkischen Kriegsmacht in Morea, 25. Sept. 1827 zu einem Waffenstillstand. Als Ibrahim denselben verletzte und in Morea aufs grausamste verfuhr, übernahm C. über die vereinigte englisch-französische Flotte, zu der auch das russische Geschwader unter Admiral Heyden stieß, den Oberbefehl. Man wollte Ibrahim Pascha zur Beobachtung des Waffenstillstandes zwingen; aber das voreilige Feuer der Türken führte 20. Okt. zur Schlacht bei Navarino (s. d.), in welcher der größte Teil der türkisch-ägyptischen Flotte vernichtet ward. Frankreich und Rußland belohnten den Sieger mit Orden; auch das englische Volk jubelte über den Sieg, und der König schickte C. den Bathorden zu; allein die Toryregierung flocht in die Thronrede Worte ein, welche einen versteckten Tadel des energischen Eingreifens Codringtons enthielten. Im Juli 1828 erschien C. vor Alexandria und erzwang von Mehemed Ali die Räumung Moreas, wurde aber im August 1828 abberufen und fand erst nach der Thronbesteigung Wilhelms IV. wieder die vollste Anerkennung. 1831 befehligte C. die vor Lissabon kreuzende Flotte; 1837 ward er zum Admiral ernannt. Von 1832 bis 1839 vertrat er die Stadt Devonport im Parlament und stimmte mit den Whigs, legte aber sein Mandat nieder, als er zum Oberbefehlshaber in Portsmouth ernannt wurde, und starb als Admiral der roten Flagge 28. April 1851. Vgl. „Memoir and correspondence of Admiral Sir E. C.“ (hrsg. von Lady Bourchier, Lond. 1873–75, 2 Bde.).

2) Sir William John, engl. General, ältester Sohn des vorigen, geb. 1800, trat jung in die Armee und ward 1846 Oberst. Beim Beginn des orientalischen Kriegs im Juni 1854 zum Generalmajor ernannt, führte er an der Alma und bei Inkjerman eine Brigade. Im Juni 1855 avancierte er zum Divisionschef und übernahm nach dem Rücktritt des Generals Simpson mit dem Rang eines Generalleutnants das Oberkommando über die englische Armee in der Krim, wurde jedoch an bedeutenden Aktionen durch den bald erfolgten Abschluß des Waffenstillstandes gehindert. 1857 trat er für Greenwich ins Parlament. 1859–65 war er Generalgouverneur von Gibraltar, und 1863 wurde er General der britischen Armee. Im Oktober 1877 trat er in den Ruhestand und starb 6. Aug. 1884 in London.

Coehoorn (spr. ku-), Menno van, Ingenieur, geb. 1641 bei Leeuwarden in Friesland, ward, 16 Jahre alt, Hauptmann in niederländischen Diensten und nahm an der Verteidigung von Maastricht und der Belagerung von Grave 1673 teil, wo sich die nach ihm benannten tragbaren Handmörser (Coehörner) zuerst bewährten. 1674 wurde C. wegen besonderer Tapferkeit bei Seneffe zum Obersten ernannt und hat von dieser Zeit an die meisten der zahlreichen niederländischen Festungen teils verbessert, teils vollständig umgebaut. Er focht als Brigadier 1690 bei Fleurus, verteidigte 1692 das von ihm umgebaute Namur gegen Vauban, erlag aber schließlich der Übermacht; 1694 belagerte er Huy und half 1695 Namur zurückerobern. Als Generalleutnant und Inspekteur der niederländischen Festungen eroberte er im spanischen Erbfolgekrieg Venloo, Roermonde, Lüttich, Kaiserswerth, Bonn, Huy und Limburg und nahm an verschiedenen Schlachten teil. Er starb 17. März 1704 zu Wijkel in Friesland, wo ihm ein prächtiges Denkmal errichtet ist. Sein Leben beschrieb sein Sohn G. T. van C. (neu hrsg. von Sypestein, Leeuwarden 1860). C. war neben Vauban der bedeutendste Ingenieur seiner Zeit, seine Systeme sind aber so wesentlich auf die Bodenverhältnisse seines Vaterlandes basiert, daß sie außerhalb desselben fast nirgends haben Anwendung finden können (vgl. Festung). C. schrieb: „Versterkinge des vijfhoeks met alle sijne buytenwerken“ (Leeuwarden 1682); „Niewe vestingbouw“ (das. 1685; deutsch, Düsseld. 1709).

Coehörner (spr. ku-), s. Coehoorn.

Coelemans (spr. kūl-), Jakob, niederländ. Kupferstecher, geb. 1670 zu Antwerpen, Schüler des Cornelius Vermeulen, starb 1735 in Aix. Sein Hauptwerk ist die 1709 vollendete, 1744 herausgegebene, aus 118 Blättern bestehende Sammlung, die er für das Kabinett des Boyer d’Aiguilles in Aix stach.

Coelho (spr. kuélljo), Francisco Adolpho, hervorragender portug. Sprachgelehrter, geb. 1847 zu Coimbra, gegenwärtig (seit 1878) Professor am Curso superior das letras in Lissabon. Seine philologischen, durch strenge wissenschaftliche Methode ausgezeichneten Schriften beziehen sich auf die Entwickelungsgeschichte der portugiesischen Sprache, so: „A lingua portugueza“ (Coimbra 1868), „Origem da lingua portugueza“ (Lissab. 1870), „Theoria da conjugação em latim e portuguez“ (das. 1871), die höchst bedeutenden „Questões da lingua portugueza“ (Porto 1874) und „Noções de glottologia geral e especial portugueza“ (das. 1881), denen sich neuerdings das Werk „Os dialectos romanicos ou neo-latinos na Africa“ (Lissab. 1882) anschloß. Im J. 1873 gründete

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 4. Bibliographisches Institut, Leipzig 1886, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b4_s0195.jpg&oldid=- (Version vom 3.6.2021)