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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 5

E., herausgegeben von Bistany in Beirut, erscheint seit 1876. Einen besondern Kreis bilden die sogen. Staatslexika, von denen namentlich das „Staats-Lexikon“ von Rotteck und Welcker (Altona 1834–44, 15 Bde.; 3. Aufl., Leipz. 1856–66, 14 Bde.) als Vertreter des alten Liberalismus, das „Deutsche Staatswörterbuch“ von Bluntschli und Brater (Stuttg. 1857–70, 11 Bde.; Auszug in 3 Bdn., Zür. 1869–74) und das spezifisch konservative „Staats- und Gesellschafts-Lexikon“ von H. Wagener (Berl. 1859–68, 26 Bde.) zu nennen sind. Die unter dem Namen Hauslexika bekannten Werke, z. B. „Hirzels Haus-Lexikon“ (3. Aufl., Leipz. 1858–62, 6 Bde.), Brockhaus’ „Haus- und Familien-Lexikon“ (das. 1860–66, 7 Bde.), berücksichtigen mehr die Bedürfnisse des täglichen Lebens.

Spezial-Lexika.

Von den zahlreichen neuern alphabetischen Encyklopädien über einzelne Wissenschaften können hier nur einige Beispiele genannt werden: für klassische Altertumskunde die Lexika von Pauly, Lübker, Seyffert, Baumeister („Denkmäler des klassischen Altertums“), das französische von Daremberg und Saglio, die englischen von W. Smith und Rich; für bildende Kunst das „Dictionnaire de l’Académie“, andre von Bosc und von Demmin, Müllers „Lexikon der bildenden Künste“, Mothes’ „Bau-Lexikon“, Müller und Mothes’ „Archäologisches Wörterbuch der Kunst“, Buchers „Reallexikon der Kunstgewerbe“; für Musik die Lexika von Gerber, Koch-Dommer, Mendel, Riemann, das englische von Grove; für Theater Pougins „Dictionnaire“ und das neuerlich begonnene „Deutsche Theater-Lexikon“ von Oppenheim und Gettke; für Erziehung und Unterrichtswesen die Encyklopädien von Schmid (11 Bde. und Auszug in 2 Bdn.), von Rolfus und Pfister (letztere nach katholischen Prinzipien), Sander, die französische von Buisson; für Theologie das „Katholische Kirchenlexikon“ von Wetzer und Welte, Abbé Mignes „Encyclopédie théologique“ (99 verschiedene Lexika in 168 Bdn.), Herzogs protestantische „Realencyklopädie“, das französische (protestantische) Werk von Lichtenberger, die kleinern Lexika von Holtzmann und Zöpffel, Meusel, Schäfler (katholisch), die Encyklopädien von Hamburger (Bibel und Talmud), Hughes (Islam); daneben die zahlreichen Lexika der biblischen Altertümer (s. Biblische Archäologie); für Philosophie die Lexika von Krug, Kirchner, Noacks „Philosophiegeschichtliches Lexikon“, Francks „Dictionnaire des sciences philosophiques“; für Rechtswissenschaft die Lexika von Weiske, v. Holtzendorff, Grimm (Handelsrecht), Löbner (ebenso), Baumbachs „Staatslexikon“; für Volkswirtschaft das Lexikon von Rentzsch, die französischen von Block, Léon Say („Dictionnaire des finances“), das italienische von Boccardo; daneben zahlreiche Handels-Lexika (von Fort, Maier, Rothschild, Macculloch etc.); für Geschichte außer den zahlreichen biographischen Lexika Bouillets „Dictionnaire d’histoire et de géographie“, Herbsts „E. der neuern Geschichte“ und mehrere Teile in „Meyers Fach-Lexika“; für Kulturgeschichte Götzingers „Reallexikon der deutschen Altertümer“, Cheruels „Dictionnaire historique des institutions, mœurs et coutumes de la France“; für Geographie Hoffmanns „E. der Erd-, Völker- und Staatskunde“, Ritters „Geographisch-statistisches Lexikon“, Neumanns „Lexikon des Deutschen Reichs“, Vivien de Saint-Martins „Nouveau dictionnaire de géographie universelle“, die englischen „Gazetteers“ von Keith und Johnston und von Stanford; für Litteraturgeschichte die Lexika von Ad. Stern (deutsche Litteratur), Allibone, Adams (englische), Dezobry und Bachelet, Vapereau, das „Dictionary of science, litterature and art“ von Brande und Cox; für Naturwissenschaften die betreffenden Teile in Trewendts „E. der Naturwissenschaften“; für Chemie außerdem die Lexika von Liebig u. a., von Fehling, Dammer, Ladenburg, das französische von Wurtz, das englische von Watts; für Botanik die von Lindley und von Baillon; für Physik das große Wörterbuch von Gehler, die kleinern Lexika von Emsmann, Lommel; für Astronomie die Lexika von Gretschel, Klein, Drechsler; für Mathematik die Lexika von Klügel und Grunert, von Jahn und von Hoffmann; für Landwirtschaft Schnees „E.“, die Lexika von Birnbaum-Thiel, Krafft, Rümpler (Gartenbau), Perring (ebenso); für Medizin und Physiologie Wagners „Handwörterbuch der Physiologie“, Eulenburgs „Realencyklopädie der gesamten Heilkunde“, Littrés „Dictionnaire de médecine“, die umfangreichen Lexika von Jaccoud und von Dechambre; für Militärwesen Potens „Handwörterbuch“, kleinere von Rüstow, Castner, Niemann; für Technologie die Werke von Prechtl, Karmarsch-Heeren, die kleinern Lexika von Dammer, Brelow-Hoyer, Waldows „E. der graphischen Künste“, das englische von Ure, Knights „American mechanical dictionary“, Lamis „Dictionnaire encyclopédique de l’industrie et des arts industrielles“. Zahlreiche der oben angeführten Werke gehören zu „Meyers Fach-Lexika“[WS 1], welche die Aufgabe verfolgen, das gesamte Gebiet der Wissenschaften und Künste in einer Serie von Spezialwörterbüchern aus der Feder berufener Fachmänner zu bearbeiten. Genauere Angaben s. in der Litteratur bei den betreffenden Fachartikeln oder in den Biographien der Herausgeber.

Encyklopädisten, die Herausgeber und Mitarbeiter der großen französischen „Encyklopädie“, welche in Paris 1751–72 unter Diderots und d’Alemberts Leitung erschien (s. Diderot). Dieses berühmte Werk war das gemeinsame Organ für die im 18. Jahrh. in Frankreich herrschende philosophische Richtung, namentlich hinsichtlich der Religion, Ethik und Staatswissenschaft. Unter dem Namen E. werden daher oft alle diejenigen begriffen, welche der in jenem encyklopädischen Werk herrschenden Richtung huldigen. Von d’Alemberts Feder rührt der jenes Werk eröffnende geistreiche Discours préliminaire her, der nach dem Vorgang Bacons eine Übersicht über die Gliederung und die verschiedenen Beziehungen der Gebiete des menschlichen Wissens gibt. Mallet bearbeitete Theologie und Geschichte, Toussaint Jurisprudenz, Daubenton Medizin, Yvon Logik und Moral, Rousseau Musik und Philosophie, Marmontel Litterärgeschichte; auch Grimm, Dumarsais, Voltaire beteiligten sich an dem Werk. Helvetius, Graf von Holbach u. a. werden unter den E. mit inbegriffen, weil sie deren Standpunkt teilten. Vgl. La Porte, Esprit de l’Encyclopédie (Par. 1768); Voltaire, Questions sur l’Encyclopédie (das. 1770); Duprat, Les Encyclopédistes (Brüssel 1866); Carriere, Die Kunst im Zusammenhang der Kulturentwickelung, Bd. 5.

Endasch, Längenmaß, in der Türkei = 0,653, in der Walachei = 0,641, in Ägypten = 0,638 m.

Ende, in der Jägersprache, s. Geweih.

Ende, Hermann, Architekt, geb. 4. März 1830 zu Landsberg a. d. Warthe, bezog 1848 die Bauschule in Berlin und nahm hier, nach ausgedehnten Studienreisen in fast allen Ländern Europas, seinen dauernden Aufenthalt. 1859 zum königlichen Baumeister,

Anmerkungen (Wikisource)

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 5. Bibliographisches Institut, Leipzig 1886, Seite 616. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b5_s0616.jpg&oldid=- (Version vom 7.2.2022)