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     Herr Kommandant!

Das Glück hat die k. u. k. Armee verlassen. Die letzten erfolgreichen Kämpfe unserer Truppen haben mir die Möglichkeit gegeben, die Eurer Exzellenz anvertraute Festung Przemysl zu umringen. Irgendwelche Hilfe für Sie von außen halte ich für unmöglich. Um das unnütze Blutvergießen zu vermeiden, finde ich es jetzt zur rechten Zeit, Euer Exzellenz die Unterhandlung über die Übergabe der Festung vorzuschlagen, da es in diesem Falle möglich wäre, für Sie und die Garnison ehrenvolle Bedingungen beim allerhöchsten Oberkommando zu erbitten.

Falls Euer Exzellenz die Unterhandlungen zu beginnen wünschen, so wollen Sie unserm entsprechend Bevollmächtigten, Oberstleutnant Wandam, Ihre Bedingungen gütigst mitteilen.

Ich benütze diesen Anlaß, um Euer Exzellenz meine Hochachtung auszusprechen. Das Kommando der Przemysl blockierenden Armee:

General Radko Dimitriew.     


Die sogleich schriftlich erteilte Antwort unseres Festungskommandanten war folgende:


     Herr Kommandant!

Ich finde es unter meiner Würde, auf Ihr schimpfliches Ansinnen eine meritorische Antwort zu erteilen.

Der Kommandant der Besatzung Przemysl.     


In jedem Auge flammt Begeisterung. Die ganze Besatzung jubelt ihrem Führer zu.

Nachmittags war ich wieder bei den Kranken. Sie haben gestern und heute gute Tage gehabt, den meisten war etwas besser. Ich durfte ihnen als Erste die große

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Ilka von Michaelsburg: Im belagerten Przemysl. C. F. Amelang, Leipzig 1915, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:MichaelsburgImBelagertenPrzemysl.pdf/45&oldid=- (Version vom 1.8.2018)