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ausbreitet) wegen des schon vorhandenen Roggensaamens zurückbleiben.

Flachs ist zwar in Menge gewachsen, es haben ihn aber die Mäuse häufig abgebissen, weßwegen man ihn, ehe er noch reif war, ausraufen mußte: daher konnte der Lein, als der Saame des Flachses, nicht zeitigen. Überdieß ist er ungeschlacht, rauh und nicht so bästig, wie es seyn sollte, und fällt bey dem Brechen ins Werg.

Hanf wird bey uns nicht zur Nothdurft gebaut, sondern vom Rhein schon spinngerecht hieher gebrachtt.

Rübsen wird gar wenig, dagegen desto mehr Hafer gebaut, welcher in Menge und ausserordentlich theuer (das Nürnb. Sümmer um 15 fl.) von den Maynschiffleuten aufgekauft und nach Frankfurt u. s. w. verführt wird.

Wenn gleich bey uns keine Industrieschulen angelegt sind, so hat man es doch, besonders in Spinnen und Wirken, sehr weit gebracht. In unserer Gegend befindet sich eine Weibsperson welche das Pfund Baumwolle auf 36 Stränge, den Strang zu 800 Fäden, und den Faden zu 4 Ellen, spinnt. Es wird daraus der schönste Musselin, Barchent, und feine Sommerzeuge gemacht.

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_2).pdf/2&oldid=- (Version vom 14.2.2021)