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Diverse: Miscellaneen

Sollte denn aber auch dieser, nach so vielen Erfahrungen als äusserst gefährlich befundene Steg nicht durch Geländer gefahrlos gemacht und dadurch künftigen Unfällen vorgebeugt werden können? – Wahrhaftig ein für die Landespolicey beherzigenswürdiger Umstand!


3.
Wirzburg den 20ten Sept.     

Seit einigen Jahren sind hier in öffentlichen Gerichtsstellen merkwürdige Diebstähle an deponirten Geldern begangen worden, ohne daß man die Diebe entdecken konnte. Besonders spricht man von einer beträchtlichen Summe Geldes, welche vor mehr als zehn Jahren auf dem Stadtgerichte in einer Concurssache für die Gläubiger deponirt war, und entwendet worden seyn soll, als diese nach gerichtlichem Ausspruche auf die rechtliche Befriedigung ihrer liquidirten Forderungen drangen. Noch bis diese Stunde wartet man auf die Entscheidung, wer wohl die Schadloshaltung der beschädigten Gläubiger zu leisten habe.

Im Winter 1790 wurde im fürstl. Residenzgebäude auf dem sogenannten Kammerzinnsamte am hellen Mittage ebenfalls eine beträchtliche Summe Geldes gestohlen. Der Dieb sollte einen kleinen runden geheizten Ofen abgeworfen, und das auf dem Tische unverwahrt gelegene und ungefähr in 4000 fl. bestehende Silbergeld gehohlt haben. Man hörte rumpeln, und glaubte, es sey ein Holzstoß eingefallen. Nachmittags bemerkte man, daß der Ofen eingeworfen und das Geld entwendet

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 505. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_3,_4).pdf/7&oldid=- (Version vom 13.9.2022)