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in Zukunft darauf gedrungen werden, daß das Flachsbrechen in den Privathäusern und Scheunen, wenigstens zur Nachtzeit nicht mehr geduldet werde. Denn die geringen Vortheile, welche man dabey zu haben glaubet, sind mit der Gefahr einer zu befürchtenden Feuersbrunst in keine Vergleichung zu ziehen.


3.

In dem abgewichenen Monat November haben sich in hiesiger Gegend zwey traurige Fälle zugetragen.

In dem Anspachischen Städtlein Kreglingen an der Tauber wurde eine junge Weibsperson durch einen unehelichen Beyschlaf schwanger. Aus Furcht einer harten Behandlung von Seiten ihrer Eltern, läugnete und verheimlichte sie ihre Schwangerschaft. Als sie sich aber solche nicht länger zu verbergen getrauete, so verfiel sie auf den unsinnigen Einfall, ihren Leib aufzuschneiden, und sich auf solche Weise ihrer Leibesbürde heimlich zu entledigen. Man kann sich leicht vorstellen, daß diese gefährliche Operation einen unglücklichen Ausgang genommen habe. Die Unglückliche mußte nebst dem Kinde eines schmerzhaften Todes sterben.

In dem Wirzburgischen Dorfe Herbolzheim prügelte ein Bauer, auf Veranlassung seines Weibes, seinen 20jährigen Sohn erster Ehe, derb ab. Als der Vater, vom Zuschlagen ermüdet, in die Worte ausbrach: daß er es ihm noch besser machen

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 763. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_3,_6).pdf/8&oldid=- (Version vom 10.5.2023)