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Gläschen Wein[1] auf, wodurch es gar oft geschieht, daß Schullehrer sowohl, als Singknaben berauschet werden, auch wenn sie sich ziemlich mäßig halten, weil sie verschiedene Weine zu trinken bekommen. Wie förderlich nun es dem Ansehen des Schullehrers seyn müsse, wenn die Leute sehen, daß er, schwer vom Weine, mit seinem Gesange nicht mehr fortkann, ist leicht zu erachten. Nebst dem ist dieses Weihnachtssingen Schuld, daß bey manchen oft acht Tage das Schulhalten versäumet wird; auch kann der Schullehrer verleitet werden, seine Pflicht an manchem Kinde nicht zu erfüllen, aus Furcht, er möchte beym Weihnachtssingen kärglich von den Eltern beschenket werden. Es sollte mich freuen, wenn durch dieses Journal Schulcommissionen aufmerksam gemacht und ermuntert würden, auf Mittel zu denken, wie dieser üble Gebrauch abzustellen sey, ohne daß die Einkünfte der Schullehrer geschmälert würden, was bey ihren meistentheils geringen Salarien ganz und gar nicht geschehen darf.


2.
Ober-Schüpf den 2ten November 1791. 

Vor einigen Tagen hat sich hier ein Selbstmord zugetragen, der bekannt gemacht zu werden verdient. Der Gehülfe des hiesigen fürstlich Hatzfeldischen


  1. Diese Nachricht ist aus einer Gegend Frankens, wo Weinwachs ist.
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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_4,_2).pdf/2&oldid=- (Version vom 12.9.2022)