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Diverse: Miscellaneen

wurden aus der landschaftlichen Casse bezahlt, und alle Tage mußte ein Verzeichniß der Kranken und ihres Zustandes nach Meiningen eingeschickt werden. Ja, da einige wieder auf dem Weg der Genesung waren, und der Arzt zu ihrer Erhohlung Pontak für dienlich hielt, so wurden mehrere Bouteillen aus dem herzoglichen Hofkeller dazu abgegeben. Dadurch ist denn der Schädlichkeit des Übels ziemlich Einhalt gethan worden, so, daß von mehr als 200 Ruhrkranken in allem nicht mehr als 20 Personen alt und jung gestorben sind. Die Gemeinde bezahlte bloß aus ihrem Mittel die Zehrungskosten des Arzts, und ein Honorarium von 50 Rthlr.


6.
Komburg den 19ten Febr. 

Es ist leider! nur zu wahr, daß die Bettelmönche in manchen Gegenden nicht wenig zu dem Schneckengang der Aufklärung beytragen, und dem Wohl des Bürgers sehr entgegen arbeiten, besonders in kleinen Staaten, wie der unsrige ist, wo sie in großem Ansehen stehen, und bequemer ihre Grundsätze verbreiten können, als in manchen größern Ländern. Finden sie einige etwas helldenkende Bürger, die ihren Schleichwegen ausweichen, so wissen sie dieselben, besonders wenn es die geistlichen oder weltlichen Vorgesetzten sind, durch Cabalen und Wendungen ihrer Kanzelreden bey dem gemeinen Mann zu verläumden, und denselben dadurch alles Zutrauen zu entziehen und

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_4,_2).pdf/7&oldid=- (Version vom 12.9.2022)