Seite:Mittheilungen Verwaltung Königl. Bibliothek Dresden 1866–1870.pdf/10

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das Münzkabinet enthält. In diesem Gebäude nahm sie Anfangs 1866 und schon seit langer Zeit, ausser zwei für Doubletten bestimmten Räumen des Parterres, das ganze erste und das zweite Stockwerk ein, welche ausser 25 eigentlichen Büchersälen ein Expeditionszimmer, eine als Holzgelass und zur Garderobe benutzte Kammer und einen „die schwarze Kammer“ genannten dunkeln Raum umfassten, der für unbrauchbare und nicht eingeordnete Bücher, alte Meubel und dergl. gebraucht wurde.

Ohne dass die Sammlung seitdem sich eigentlich über dieses Gebiet hin ausgedehnt hat (was vor Ablauf dieses Jahrhunderts nur bei ganz unerwarteter Bereicherung nöthig werden dürfte), hat sie dennoch vor Allem in den letzten fünf Jahren zwei völlig neue Büchersäle erhalten, so dass die Zahl ihrer sämmtlichen Räume dieser Art jetzt 27 beträgt.

Erstens nämlich wurde die oben genannte schwarze Kammer 1866 mit einer davor liegenden Hausflur vereinigt und mittelst Durchbrechens zweier Thüren, sowie durch Versetzung einer Wand ein grosser und regelmässiger, auch leidlich heller Büchersaal hergestellt. Zweitens wurde 1868 an der inneren Hofseite des nordwestlichen Flügels ein bedeckter Verbindungsgang zwischen dem nordöstlichen und südwestlichen Theile des Palais erbaut, welcher die bis dahin unvermeidliche vielfache Störung im Lesesaale auf ein geringes Mass beschränkte und, nachdem er 1869 mit Schränken besetzt war, den hellsten und wärmsten zugleich auch mit der grössten zusammenhängenden Wandfläche des Palais versehenen Bücherraum der Bibliothek bildet. In diesem Gange ist auf halber Höhe eine Gallerie so angebracht, dass in diesem Raume durchaus keine Leiter gebraucht wird. Eine ähnliche Gallerie wurde schon 1866 in einem grossen Saale des südöstlichen