Seite:Nachricht von dem Sichersreuter Heilbrunnen.pdf/16

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den Schlamm durchwaschen können, den weichliche Lebensart, wenige Bewegung, Sorge für dieß und das, Einbildung und Modesucht, nach und nach zur Folter erzeuget hat? Dieß sind wohl auch in diesem Betracht die lobenswürdigen Ursachen gewesen, warum man nicht überflüssig große Stuben baute, worin Familien wohnen können. Da aber eine Stube an die andere stößt, so kann der Unbegnügsame vier an einander stoßende Zimmer nehmen, und sich umkehren, wie er will.

Rechts an diesem Gebäude ist ein schönes Lustgebüsch, in dessen Mitte ein sehr schönes Eremiten-Häuschen befindlich ist. Hinter dem neuen Brunnenhaus ist ein Hof eingeschlossen, in welchen ein reines süsses Wasser vom Berg herab in hölzernen Röhren geführet wird.[1] An diesem Hof ist die Wohnung des Badknechts und seiner Familie, ingleichen die Wagen-Remise und der Stall befindlich.


  1. Kaum läßt sich die Güte dieses trefflichen Wassers beschreiben; so hell wie Krystall, völlig geschmacklos, kalt, alles Eigenschaften der reinsten Quelle. Aber auch kein Wunder! – Dieses Wasser quillt an dem Fuß ungeheurer felsichter Gebirge, aus einem Boden noch nicht ganz vollendeter Steine.