Seite:Narrenschiff (Brant) 1499 0183.jpg

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Do mit die sach sich lang verzych

Vnd man der gerechtikeyt entfliech
Lont sie sich bitten / triben / manen
Echten / verlüten / vnd verbannen /
Verlossend sich / das sie das recht

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Wol buegen / das es nit blib schlecht

Als ob es wer eyn waechsyn naß
Nit denckend / das sie synd der haß
Der jnn der schriber pfeffer kundt
Der vogt / gwalthaber / vnd fürmundt

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Vnd aduocat / muoß zuo sym disch

Dar von ouch han eyn schlaegle visch
Die künnen dann die sach wol breyten
Vnd jr garn noch dem wiltpraet spreyten
Das vß eym saechle / wurt eyn sach

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Vnd vß eym rünsly / werd eyn bach

Man muoß yetz kostlich redner dingen
Vnd sie von verren landen bringen
Das sie die sachen wol verkluogen
Vnd mit geschwaetz / eyn richter btriegen

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So muoß man dann vil tag an stellen

Do mit der tagsolt moeg vff schwaellen
Vnd werd verritten / vnd verzert
Me / dann der houbtsach zuo gehoert
Mancher verzert jn petterle me

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Dann jm vß synem tag entstee /

Noch meynt er worheyt also blenden
So er die sach nit bald loßt enden
Ich wolt wem wol mitt zancken waer
Das er am ars hett haechlen schwaer

Empfohlene Zitierweise:
Sebastian Brant: Doctor Brants Narrenschiff, Basel 1499, Seite 92r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Narrenschiff_(Brant)_1499_0183.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)