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Nach der feierlichen Einsegnung, die des nächsten Sonntags nach dem Einzuge in die Gemeinde Statt fand, trat der junge Pfarrer sein wichtiges Amt an. Wo er auftrat, suchte er Liebe und Friede um sich her zu verbreiten, vor allem aber seine Heerde dem großen Seelenhirten zuzuführen. Dabei blieb er von seiner Gemeinde geliebt und geehrt.




Die Pfarrfamilie.

    Wo Liebe wohnt und Frömmigkeit,
    Da hat der Herr ein Heiligthum.
    Da ist ihm alles Thun geweiht,
    und Alles dient zu seinem Ruhm,
    Schaust du auch deinem Pfad hinein,
    Sprich: auch bei mir soll's also seyn.
    

Als der junge Pfarrer einige Zeit im Amte war, machte er die Bekanntschaft eines alten Pfarrers in der Nachbarschaft. Er besuchte denselben seitdem wegen seiner heitern Frömmigkeit sehr gern. Dieser Mann war durch ein verhängnißvolles Leben gewandert, und hatte Gottvertrauen, Demuth und Liebe von seinen Schicksalen gewonnen. Schon seit zwanzig Jahren vereinte er Vater- und Mutterliebe in sich für seine einzige Tochter, welche seit einigen

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/101&oldid=- (Version vom 15.9.2022)